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6. Betriebsanordnung im Erdbaue. 253
Hiernach haben also die Betriebsresultate im Gastorfer Ein-
schnitte erneut bestätiget, dass diese Betriebsmethode, abgesehen
von der Zeitfrage, bis zu gewissen Grenzen der Einschnittstiefe sehr
rentabel ist.
Eine gleiche Rentabilität des englischen Einschnittsbetriebes
erwies sich bei dem schon vorgeführten Heiligenstädter Material-
platze im Diluvialboden und bei dem Bitlowtschitzer eingeleisigen
Einschnitte durch festen Gneis, welcher Einschnitt 275 Meter Länge,
17 Meter Tiefe und 54.500 Kubikmeter Inhalt misst.
Hiernach bestätigen sich also im grossen Ganzen frühere theo-
retische Betrachtungen (Rziha, „Englischer Einschnittsbetrieb“,
pag. 28, Tab. 9) über die Grenzen der Rentabilität des englischen
Einschnittsbetriebes.
Es dürfte in Rücksicht auf die immer mehr hervortretende
Wichtigkeit der Sache nicht ohne Interesse sein, anderweitige Bei-
spiele der Nützliehkeit solehen Betriebes hier in Kürze noch an-
zuführen:
a) Lavaneinsehnittaufder Brennerbahn. 95.000 Kubik-
meter Masse, 700 Fuss Transportweite, 500 Fuss Einschnitts-
länge, 60 Fuss Höhe, Anwendung von 3 Schächten, Bauzeit
6 Monate, tägliche Leistung eirca 600 Kubikmeter, finanzielle
Resultate nach Aussagen der Unternehmer sehr günstig.
b) Einsehnitt beiMatreiaufderBrennerbahn. Material
fester Felsen, Kubikinhalt 47.000 Kubikmeter, Bauzeit 3 Mo-
nate, Leistung pro Arbeitstag eirca 630 Kubikmeter, finan-
zielle Resultate wie oben befriedigend.
c) Nach Aussagen verschiedener Unternehmer an der Brenner-
bahn lohnt sich der englische Einschnittsbetrieb bei zwei-
geleisigen Bahneinschnitten in mildem und rolligem Gebirge
schon bei 24 Fuss mittlerer Einschnittstiefe und in den festeren
Felsarten, je nach der Gesteinsfestigkeit, schon bei 36 bis 45
Fuss mittlerer Einschnittstiefe.
d) Württembergische Schwarzwaldbahn. („Zeitschrift
des Architekten- und Ingenieurvereines zu Hannover“, 1870,
pag. 64.) Auf dieser Bahn wurde mehrfach der englisehe Ein-
schnittsbetrieb mit Vortheil angewendet, namentlich in den
27 Meter tiefen, im Muschelkalk gebrochenen Sparnsberger