Full text: Eisenbahn-Unter- und Oberbau (Heft 90)

  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
III. Erd- und Felsarbeiten. 
Baulichkeiten) zu übersetzen hat, welche sich nieht beseitigen 
lassen. 
Wohl der bedeutendste, durch locale Verhältnisse bedingt 
gewesene Seilaufzug im Erdbaue überhaupt ist kürzlich in 
Oesterreich, bei Gelegenheit des Tunnelbanes durch den Ziäkaberg 
nächst Prag („Zeitschrift des österreichischen Ingenieur- und 
Architektenvereines“, 1874, pag. 1) angewendet worden. 
Die Aufzugsmaschine hatte 87 Pferdekräfte, das Steigungsver- 
hältniss betrug 22-3 0/, im Durehsehnitte und 1:3 im Maximum; die 
Deponirung lag 34 Meter höher; das Zuggewicht von 4 beladenen 
Wagen betrug 220 Centner und wurde mit einer Seilgeschwindigkeit 
von 5 bis 6 Fuss pro Secunde bewegt. 
In 210 Arbeitstagen wurden 67.586 Kubikmeter (im Maximum 
pro Tag 400 Kubikmeter — 20.000 Centner) zuBerg gefördert, und 
kostete der ganze Betrieb, abzüglich der Wiederverwerthung der 
Maschine und des Geleises, 56 kr. pro Kubikmeter. 
. 5. Seilbahnen. 
Wie bemerkt, bestehen derlei Bahnen aus Seilgeleisen, welche 
dureh die Luft gespannt sind und an denen Hängewagen laufen. 
Die Bewegung dieser Wagen erfolgt nach zweierlei Grund- 
sätzen: entweder rotirt das Geleise als Seil ohne Ende um zwei 
Spannscheiben und bringt die daran aufgehängten Wagen in der 
einen Richtung fort, in der andern herbei, oder das hängende 
or 
Geleise überhaupt ist stabil, und werden die daran hängenden 
Wagen entweder durch Menschenhände fortgeschoben oder mittelst 
Zugseil bewegt. 
Die gegenwärtige Ausbildung der Seilbahnen, um welche 
sich besonders v. Dücker sehr verdient gemacht hat, bewegt sich 
wesentlich um das Detail und datirt seit dem Jahre 1861, wo Frei- 
herr v. Dücker seine ersten Experimente zu Bad Oeynhausen und 
zu Bochum ausführte. 
Wenn man also von den alten Seilbahnen absieht, die im 
Bergbaue, besonders in den österreichischen Alpen, allerdings in 
einfacherer Form sehon früher vorhanden waren, 80 gebührt Herrn 
v. Dücker die Priorität der Ausbildung des Details, denn die 
Hodgson’sche Construction trat erst 1867 auf. 
    
  
   
      
   
  
  
  
  
  
     
   
    
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
    
 
	        
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