298 IV. Aussergewöhnliche Unterbauten.
Man mauerte nun den Grundpfeiler vom gewachsenen Fels-
grunde in dem 12-; Meter tiefen, 5°06 Meter und 94 Meter breiten
und langen Schachte auf, stellte auf dieses Fundament das Wider-
lager und entfernte in dem Maasse des Höhergehens der Mauerung
(das hindernde Holz des Provisoriums, welches durch verlorene
Zimmerung im Bestande erhalten wurde.
Das nördliche Widerlager wurde auf ausgesprengten Fels-
grund gestellt, und verursachte die Herstellung desselben keine
grossen Schwierigkeiten.
Die Montirung der Brücke geschah ebenfalls unter dem Schutze
des Provisoriums.
Für den Wasserabfluss wurde ein gemauertes Gerinne her-
gestellt, dessen Profile aus Figuren 4 und 7 ersichtlieh sind.
Die ganze Reconstructionsarbeit wurde in der ersten Hälfte
des Monates April 1872begonnen und war bereits am 18. November
1872 betriebsmässig vollendet; die Kosten der Reconstruetion
betrugen 80.000 fl., in welcher Summe: die Kosten des Gerinnes
sowie die Kosten der Eiseneonstruction für zwei Geleise (letztere
mit 15.000 fl.) einbegriffen sind.
Die Reeonstruetion hat ebenfalls der oben genannte Ingenieur
Johannsen geleitet.
II. Capitel.
Dammherstellungen im Wasser.
(Niederländische Abtheilung.)
1. Eisenbabndamm durch die Osterschelde.
Diese höchst interessante Arbeit, ausgestellt dureh Simon
M. Gz., war durch Zeichnungen vertreten und umfasst solche
technische Schwierigkeiten, dass die nähere Beschreibung des
Objectes hier geboten erscheint, wobei wir uns auf die Zeichnungen
der Tafeln 3 und 4 beziehen.
a) Froöjecte,
Der erste Entwurf zur Abdämmung der Osterschelde wurde
im Jahre 1811 vom ÖOberingenieur M. A. Schraver im Auftrage