308 IV. Aussergewöhnliche Unterbauten
der Seedeiche in Nordbrabant an beiden Seiten des Dammes ent-
halten sind; diese Erhöhung wurde für nothwendig erachtet, um
gegen eine etwaige Aufstauung der Sturmfluthen in Folge der
Abdämmung gesichert zu sein.
Im Jahre 1865 und 1866 wurden am nordbrabantischen Ufer,
also bei Woendsrecht 1000 Meter Daimmlänge ohne besondere
Schwierigkeiten hergestellt, und zwar in der Art, dass man während
der Viertelmondeszeiten im Sommer auf dem Strande, und solange
dieser trocken war (er wurde damals kaum überfluthet) innerhalb
des Profiles des Eisenbahndammes rasch einen kleinen Damm oder
Deich (Kade) aufführte, der über das Hochwasser ragte und all-
mälig verlängert und verstärkt wurde.
Sobald die Verstärkung die Auflage des Geleises einer Dienst-
bahn gestattete, wurde der weitere Transport des Anschüttungs-
materiales mittelst Locomotiven bewerkstelligt.
Die Böschungen wurden verkleidet und bewehrt.
Im Jahre 1865 wurden auf diese Art 500 Meter und im
Jahre 1866 die weiteren 500 Meter Danım hergestellt.
Dieser 1000 Meter lange Damm engte das Durchströmungs-
profil der Schelde bei Springfluthhochwasser von 5000 Quadratmeter
auf 4000 Quadratmeter ein, verringerte also das anfängliche Profil
um circa 18°/,.
Diese Verringerung spülte am Kopfe des Dammes ein tiefes
Loch aus, es trat der Strand etwas zurück und der mehrgenannte
südbevelandische Wall wich in etwas dem rapiden Durchflusse.
Es war damit in der Bauzeit jene Periode eingetreten, wo die
eigentlichen technischen Schwierigkeiten der Arbeit begannen.
Um vor Allem dem weiteren Strandverluste vorzubeugen, wurde
die eigentliche Abdämmung, also der Bau der letzten 2637 Meter
Dammlänge damit angefangen, dass man die Flusssohle der Schelde
gegen die Stromspülung sicherte.
Zu diesem Zwecke wurden die Sohle und die Ufer des Fahr-
wassers und der Rinne unter dem südbevelandischen Walle mit
einer Schicht Senkstücke verkleidet und an diese anschliessend auf |
den Saudbänken Thonverkleidungen von O',; bis O3 Meter Stärke |
eingestampft.