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9. Tiefbohrungen. 341
von dem Missionär Imbert bestätiget wird, haben die Chinesen das
Abbohren bedeutender Tiefen mit einem Seile und einer „eisernen
Hand“ (holländisch „Yzerhand“) schon längst gekannt, und er-
scheint diese Methode, tiefe Löcher abzubohren, auch so natürlich,
dass sie sofort zur Anwendung gelangte, als im Beginne unseres
Jahrhundertes der emporblühende Bergbau und die Aufsuchung
tiefer Wasser-Quellen das Bedürfniss nach Tiefenuntersuchungen
überhaupt ins Leben riefen.
Wir finden die Seilbohrmethode schon angewendet 1827 in
Frankreich, 1828 in Belgien, 1832 bei Saarbrücken und 1834 in
Ehrenbreitstein.
Die Nachtheile des Seilbohrens traten aber zu jener Zeit bei
grossen Tiefen derartig grell hervor, dass man sehr bald wieder zu
den steifen Gestängen griff und auch hölzerne Gestänge einführte,
welche schon im 17. Jahrhunderte in Deutschland in Uebung ge-
wesen sein sollen, in Russland von jeher angewendet und nach
Herieart de Thury und Fromme im Jahre 1829 und 1833 in Deutsch-
land erneut eingeführt und besonders vom Hofrathe Glenk im Bohr-
loche bei Büddingen gebraucht wurden.
Freiherr v. Oeynhausen führte nun, in Erkennung der Nach-
theile der steifen Gestänge, bei dem Bohrloche zu Rheme 1831
seine Rutschschere ein, welche, der Vorläufer der Freifallinstrumente
werdend, eine neue Epoche in der Geschichte der Bohrtechnik
hervorrief.
Diese Freifallinstrumente, obsehon v. Oeynhausen, Rost und
der berühmte Bohringenieur v. Seckendorf sie vordem entworfen
haben wollen, werden in der Regel als das geistige Eigenthum des
Bohringenieurs Kind, des bekannten Bohrmeisters aus Freiberg,
desshalb anerkannt, weil er in dem Bohrloche bei Mondorf dieses
Instrument zuerst, und zwar am 17. Juni 1844 gebrauchte.
Diese wichtige Erfindung drängte das Seilbohren ganz zurück
und gab Anlass zur Erdenkung und Anwendung zahlreicher anderer
Freifallinstrumente, unter denen wir nur jene von Fabian, Werner,
Rost, Wlach, Degousse, Hulot, Zobel, ferner von Esche in Ober-
schlesien, Eike in Mühlheim, Romanovsky in Russland, Purtsche in
Algier, Sparre in Dortmund, dann die Instrumente unserer rühm-
liehst bekannten Landsleute v. Rittinger und Klecka , weleh’
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