Full text: Eisenbahn-Unter- und Oberbau (Heft 90)

  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
350 V. Tunnelbau. 
der Amerikaner Glenn bereits 1862 anwandte, welches sich P. Jen- 
son 1872 patentiren liess und welches im Jahre 1873 bei den Hafen- 
bauten zu Altona von dem Ingenieur Schäffer mit aussergewöhn- 
lichem Erfolge im Schwimmsande angewendet wurde, ein Ver- 
fahren, das übrigens auch schon Ende der Sechziger Jahre in 
Amerika von Brunle angewendet wurde. 
III. Capitel. 
Masehinenbohrung. 
$. 1. Allgemeine Entwickelung des Maschinenbohrens, 
Sehon kurze Zeit, nachdem der Freiberger Bergmeister Martin 
Weigel 1613 den für die eulturelle Entwiekelung der gesammten 
Menschheit so ungemein wichtigen Process des Bohrens und des 
Schiessens, also des Gesteinsprengens mittelst Pulver in jener Grube 
eingeführt und damit dem gesammten Bergbaue die erste jener drei 
materiellen Unterlagen gegeben hatte, die im Gesteinssprengen, in 
der Einführung der Dampfmaschine und in der Anwendung der 
Maschinenbohrung bestehend, den gesammten Bergbau, also einen 
der Urhebel menschlieher Civilisation, in jene Bahn gelenkt hatte, 
welche uns heute so mächtig eulturell entwickelt dastehen lässt: 
kurze Zeit also nach 1613 trat schon die Idee auf, die Gesteins- 
bohrung maschinell zu gestalten. 
Der Rector von Ilefeld am Harze, Henning Huthmann, schlug 
nämlich schon 1683 den Berghauptmann Hieronymus von Witzen- 
dorff eine Bohrmaschine nach dem Prineipe der Rammarbeit vor. 
Aber mehr als 100 Jahre mussten verfliessen, ehe die maschi- 
nelle Bohrarbeit erneut von dem menschlichen Geiste erfasst wurde, 
denn erst 1803 trat der Kunstmeister Gainschnigg wieder mit der 
Idee zu Salzburg auf, die langsame Häuerarbeit durch eine Maschine 
zu ersetzen. Im Jahre 1813 verfolgte Richard Trevithick zu Corn- 
wall, einer der Erfinder des Dampfwagens, also einer jener grossen 
Geister, welehe bemüht waren, den Menschen die thierische Arbeit 
abzunehmen, die Idee des Maschinenbohrens weiter; aber auch 
dieser dritte Mann war nur dem Zeitgeiste vorangeeilt, ohne seinem 
Gedankenfluge werkthätige Unterlage verleihen zu können. 
  
  
       
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
	        
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