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3. Maschinenbohrung. 3835
Wir erwähnen dieses System nur dessentwegen, um zu zeigen,
dass das Rammprineip, respeetive das Prineip des Fäustelschlages,
wie es auch Schwarzkopff schon verfolgte, auch bei neueren Bohr-
maschinen verwerthet wurde.
15. System Turrettini.
Wir können diese Uebersicht des heutigen Standes der Per-
eussionsmaschinen nicht schliessen, ohne jenes Systemes zu geden-
ken, welches Max Kraft „Turrettini-Colladon“ nennt und welches
Professor Colladon dem Herrn Turrettini, dein Direetor der „Soeidte
genevoise de construction“, zuweist. Dieses System wird sehr ge-
lobt, und rühmt Professor Colladon insbesondere die Vorzüglichkeit
der automatischen Vorwärtsbewegung, welche, und wohl mit Recht,
eine Forderung der Neuzeit ist. Max Kraft gibt allerdings in der
„Oesterreichischen Zeitschrift für Berg- und Hüttenwesen“, 1874,
pag. 397, bereits eine Handskizze der Umsteuerung und des Kolben-
spieles; wir verziehten jedoch auf die Wiedergabe dieser Skizze,
weil die Maschine selbst wohl schon in kurzer Zeit in ihrer Voll-
ständigkeit veröffentlicht werden dürfte.
Hier sei nur nach den beiden Texten von Professor Colladon
und Max Kraft erwähnt, dass die Steuerung direet durch das Kolben-
spiel und anklingend an „Darlington“ besorgt wird; dass der
Kolben aus zwei kurz vor dem Stosse des Bohrers auseinander ge-
henden Theilen besteht, wodurch der Stoss elastischer wird; dass
die Rotation des Kolbens, also das Setzen des Bohrers dureh Luft-
druck erfolgt und das Vorrücken des Mechanismus durch das
Prineip der Reaction der comprimirten Luft bewerkstelligt
wird, wodurch die Maschine sich durch ein Vordringen auszeichnet,
welches genau dem Fortschritte der Bohrung angepasst ist, auch
aller jener subtilen Construetionstheile entbehrt, welehe zu so häu-
figen Reparaturen Anlass geben.
$. 4. Die Bohrmaschinengestelle.
Die Frage nach dem vortheilhaftesten Gestelle für die Fixirung
der Bohrmaschinen ist vollkommen noch nicht gelöst. Die zur
Aufstellung und Fortnahme erforderliche Zeit und Arbeit, wie der
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