386 . Tunnelbau.
Widerstand gegen die durch die Bohrmaschine erzeugten Vibra-
tionen, ferner die Bedingung der Oertlichkeit, an welcher die Ma-
schinenarbeit durchzuführen ist, ferner die Universalität der Bohr-
lochriehtung, und endlich die Nothwendigkeit, öfters eine grössere
Zahl von Maschinen in einem beengten Raume unterbringen zu
können: dies sind Factoren, welche die Lösung der Frage nach ei-
nem besten Gestelle ganz ungemein complieiren. In der That sind
aus Grund dieser Factoren sehr verschiedenartige Ideengestaltungen
zu Tage getreten, und wenn wir uns bemühen, dieselben zu elassi-
fieiren, so vermögen wir die sämmtlichen bis jetzt vorhandenen Ge-
stelle in fünf Hauptkategorien zu theilen, nämlich: 1. Handgestelle,
2. Balkengestelle, 3. einfache Säulengestelle, 4. Dreifussgestelle
und 5. Wagengestelle.
Mehrere dieser Hauptabtheilungen zerfallen wieder in Unter-
abtheilungen.
1. Handgestelle.
Dieselben sind durch einen hantirbaren Rahmen gebildet,
welcher von dem einzelnen Arbeiter festgehalten und ange-
drückt werden kann und der Bohrmaschine entweder zugleich
als Sehlitten oder als Lagerstäfte dient. Derlei Handgestelle die-
nen nur für einzelne Bohrlöcher; als ein Beispiel soleher Ge-
stelle kann das Humboldtgestelle Nr. 378 (aus dem bekannten Pro-
speete über Gesteinsbohrmaschinen der Actien-Gesellschaft „Hum-
boldt“, vormals Sievers & Comp. zu Deutz) betrachtet werden.
2. Balkengestelle.
Als solche kann man jene Vorrichtungen bezeichnen,
welche in einem einfachen, zwischen zwei Gesteinspunkten wag-
recht oder mehr und minder geneigten verspannten Balken,
sei dieser nun in Holz oder Eisen construirt, bestehen, welche
Balken zur Aufnahme der einzelnen oder mehreren, und jedes-
mal mit Universalgelenken versehenen Bohrmaschinen dienen.
Diese Gestelle sind vorzugsweise beim Schachtteufen, beim Stollen-
betriebe und beim Sehlitzbetriebe beliebt, namentlich beim Schacht-
betriebe desshalb, weil er Balken in Ketten gehängt, sofort und
sammt den Bohrmaschinen vor dem Schiessprocesse in die Höhe
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