Full text: Eisenbahn-Unter- und Oberbau (Heft 90)

  
  
  
  
  
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440 TV. Tunnelbau. 
gerüstung im Tunnel von Harecastle und der Abtreibevorriehtung 
auf den Gruben zu Freienwalde. 
Angeregt durch die ausserordentlichen Schwierigkeiten und 
Druckfälle im CZernitzer Tunnel, welehe besonders in Consequenz 
eines Bausystemes (Kernbau) hervorgerufen wurden, das seitdem end- 
lich verlassen wurde, entstand durch unablässiges Nachdenken inner- 
halb der Zeit vom Jahre 1857 bis 1861 das System des Verfassers, 
dem später andere Bauweisen, Tunnelbauten mit eiserner Rüstung 
herzustellen, folgten; und zwar namentlich das Verfahren von A.E, 
Beach (vergleiche „Zeitschrift des Vereines deutscher Ingenieure“, 
Jahrgang 1870, pag. 576), welches die Vorpressung eines Ringes 
mittelst Wasserdruck zu Zwecken der Mauerung eines kreisrunden 
Tunnels in Newyork von 2°3, Meter äusserem Durchmesser zum 
Gegenstande hat; ferner das Verfahren von Barlow, welches bei 
dem neuen, 2,35 Meter äusseren Durchmesser haltenden Themse- 
tunnel angewendet wurde und ebenfalls (aber unter Zuhilfenahme 
einer Vorminirung) in der Vorpressung eines in der Brust mit einem 
Schilde gesicherten, eisernen Röhrenstückes durch Sehrauben be- 
festigt; des Weiteren das Bauverfahren, welches bei den Wasser- 
leitungsstollen unter dem Michigansee angewendet wurde; ferner 
das Ruppert’sche Verfahren der Vorwärtspressung eines allerdings 
nur 3 Fuss 6 Zoll grössten Durchmesser haltenden, elliptischen, 
eisernen Rohres; endlieh das Project des Professor’s Dr. Winkler, 
bestehend in der Einbringung eiserner Wandung zum Ersatze der 
Mauerung. 
Diese verschiedenen Verfahren beschränken sich indess nur 
auf die Herstellung kleiner Querschnitte, beziehungsweise (Winkler) 
auf den sofortigen Einbau definitiven Stützmateriales, so dass das 
System des Verfassers (Rziha), welches die Herstellung unter- 
irdischer 'Tunnelräume zu Zwecken der Auswölbung derselben in 
Absicht hat, als eigentliches Tunnelbausystem in Eisen bis heute 
noeh allein dasteht. 
Das System Rziha 
war auf der Ausstellung im Rahmen des Lehrbuches der gesammten 
Tunnelbaukunst, also nur in einer anderen Form vertreten, wie auf
	        
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