Full text: Eisenbahn-Unter- und Oberbau (Heft 90)

  
  
  
  
   
   
  
   
  
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
   
  
  
   
  
  
   
450 V. Tunnelbau. 
a) Der Plan von Gamon d, einen unterirdischen Tunnel ver- 
mittelst 13 künstlich gesehütteter Inseln, in denen Schächte geteuft 
werden sollten, herzustellen; 
b) der Plan von Fowler, Wilson &Abernethy, welcher 
eine vervollkommnete Fähre zur Ueberfahrt ganzer Eisenbahnzüge 
umfasste, und 
c) der Plan von Batemannt und Revy (letzterer ein Oester- 
reicher), einen Tunnel vermittelst einer versenkten, aber auf dem 
Meeresgrunde liegenden Röhre herzustellen. 
Das erwähnte Comit6 hatte unterdess seine Studien, welche 
wesentlich dureh die tüchtigen technischen Arbeiten von Gamond 
eefördert worden waren, vollendet, und traten 1870 namentlich die 
Ingenieure: Hawkshaw, Brunlees, Low, Talabot, M. Chevalier und 
de Gamond, mit einem definitiven Projecte eines unterirdischen 
Tunnels auf, der nur von seinen Endpunkten aus erbaut werden 
soll und dem die Ausführung eines Versuchsstollens vorhergehen 
solle. 
Die Regierungen von Frankreich und von England leiteten 
nun internationale Verhandlungen ein und veranlassten Gutachten 
durch Fachmänner, und erstatteten Combesfür Frankreich und Tyler 
für England die Berichte. 
Mittlerweile waren die finanziellen Vorarbeiten so weit ge- 
diehen, dass sich am 15. Jänner 1872 die „Channel Tunnel-Company 
limited“ bilden konnte und die Kosten für die Vorarbeiten gezeichnet 
wurden. 
Nach den neuesten Nachrichten sollen nunmehr die Versuchs- 
stollen ausgeführt werden, und erwartet man schon im Jahre 1876 
die Resultate derselben. 
Diese Versuchsarbeiten werden insbesondere dahin zielen, 
festzustellen, ob der Meeresboden wasserundurchlässig sei oder 
nicht. 
Man hegt grosse Hoffnungen auf die Undurchlässigkeit und 
führt dafür namentlich die Gruben von Cornwall an, welche die 
Erzgänge bis weit unter dem Meere hin verfolgen. 
Schon vom Jahre 1778 wird durch Pryce gemeldet, dass die 
Erzgänge bis 1‘, Meter Deekenmächtigkeit unter dem Wasser ver- 
folgt wurden, und erstrecken sieh thatsächlich in Bottaloch die 
 
	        
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