11. Repräsentation bedeutender Tunnelbauten. 459
Millionen Meter (= eirca 466 deutsche Meilen) Bohrlochslänge,
20.000 Centner Pulver, und 14'/, Jahre Arbeitszeit aufgewendet,
da die Eröffnung des Bauwerkes erst vor Schluss 1871 erfolgte.
Die anfänglich auf 41,400.000 Franes präliminirten Kosten
stiegen nach mehrfachen Angaben auf nahezu 100,000.000 Franes und
haben vom December 1867 ab die Ingenieure Grattoni und Sommeiller
einen Accordpreis von 9617 Fres. pro laufenden Meter Tunnel erhalten.
An der Herstellung des Mont-Cenis-Tunnels hat sich indirect
ein Oesterreicher, der Oberingenieur Kraft, Vorstand der Maschinen-
werke zu Seraing, in hervorragender Weise betheiliget, weil diese
Gewerkschaft, welehe auf der Wiener Weltausstellung, wie schon
erwähnt, die St. Gotthard-Bohrmaschinen exponirte, die Bohrma-
schinen für den Mont-Cenis-Tunnel geliefert hat. Bezüglich der mit
den Bohrmaschinen im Mont-Cenis-Tunnel erreichten generellen
Fortschritte, verweisen wir aufdie früher (pag. 393) gegebene Tabelle.
3. Der Sutrotunnel.
Dieser berühmte Tunnelbau in Nordamerika, welcher auf der
Ausstellung dureh ein Längenprofil dargestellt war (amerikanische
Abtheilung), dient allerdings nicht den Zwecken eines Eisenbahnbanes,
sondern den Zwecken des Bergbaues und insbesondere der Aufschlies-
sung des beriihmten Comstockganges; seine Herstellung ist aber ein
so bedeutendes Werk der Neuzeit, dass es in einem Berichte über
Tunnelbaufüglich nicht übergangen werdenkann, zumal seine Profil-
grösse der eines eingeleisigen Bahntunnels fast gleichkommt.
Nachdem im Gold-Canon, einem östlichen Flusse der Sierra-
Nevada im Jahre 1849 das erste Gold entdeckt wurde, fanden Peter
O’Reilly und Patrick Mae Laughlin im Jahre 1858 und 1859 im
Sixmiles-Canon Schwefelsilbererz mit gediegenem Golderze und
nahmen James Fennimore, nach Anderen Phinney ein Grubenfeld,
das sie an ihren Gefährten Henry Comstock verkauften und dessen
Name seitdem zur Bezeichnung dieses ungemein wichtigen Gruben-
feldes angewendet wird.
Der fabelhafte Reiehthum der Erze veranlasste die Entstehung
zahlreicher Gruben auf diesem von v. Richthofen, J. Ross Browne
und Rossiter W. Raymond näher beschriebenen Gange, welche jede
für sich bauen und desshalb grosse Nebenkosten haben.