Full text: Eisenbahn-Unter- und Oberbau (Heft 90)

  
  
  
       
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
    
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
     
12. Förderung, Ventilation und Wasserhaltung. 463 
Die Forgirung solcher langer Tunnel bedingt eine sehr starke, 
an verschiedenen Orten arbeitende Belegschaft und einen sehr be- 
deutenden Verbrauch von Sprengmaterial innerhalb kurzer Zeiten, 
also eine sehr kräftige Ventilation. 
Die Zuführung der nöthigen frischen Luft kann nun bei lan- 
gen Tunnelbauten, welche ohne Schächte herzustellen sind, in drei- 
{acher Weise erzielt werden, nämlich: 
«) durch die Ausströmung der comprimirten Luft bei eventueller 
Anwendung von Bohrmaschinen. i 
b) durch rasch niedergebrachte, tiefe Bohrlöcher vermittelst des 
schon geschilderten Diamantröhrenbohrers; und 
c) durch eigene Ventilationsmaschinen, respective Wetteröfen. 
Unter diesen Ventilationsmitteln genügt bekanntlich das erst- 
genannte allein nicht überall, das zweite ist nur unter dafür gün- 
stigen localen Verhältnissen zulässig, und muss desshalb bei sehr 
langen Tunnelbauten meist zur künstlichen Ventilation geschritten 
werden. 
üs ist eine etwas auffällige Erscheinung, dass diese 
künstliehe Ventilation von den Tunnelingenieuren in sehr vielen 
Fällen noch ausserordentlich unbeholfen angewendet wird, während 
doch die Bergbaukunst aufdem Gebiete der Ventilation ganzerund weit 
verzweigter, verschiedene Horizonte und sehr entlegene, nur winkelig 
zugängliche Betriebsorte besitzender Grubengebäude in den letzten 
Jahren geradezu grossartige, technische Errungen- 
schaften feiert. Diese Errungenschaften sind umso höher anzu- 
schlagen, als sie mit zu den erbabensten gehören, welche jemals auf 
dem Gebiete der Bergtechnik erzielt worden sind, und welche die 
Gasexplosionen energisch bekämpfen, also wider den To d siegreich 
streiten! 
Im Gegensatze zu diesen grossartigen Leistungen wenden nun 
in der Regel die Tunnelingenieure Ventilationsapparate an, welche 
vielzu wenig Luft zuführen, und müssen wir hier ganz energisch 
darauf hinweisen, dass auch der Tunnelingenieur sich diese gross- 
artigen Ventilationserfahrungen umfänglich eigen zu machen habe. 
Es gehört nicht hierher, über den Verbrauch von frischer Luft 
in einem Tunnelbaue eingehend zu sprechen, umsomehr als jeder 
einzelne Fall vermöge der localen Verhältnisse und der localen An- 
  
  
 
	        
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