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468 V. Tunnelbau.
vortheilhaft entweder mit Saugsätzen oder mit zuhebenden Centri-
fugalpumpen erfolgen kann;
4. dass sich die Hebung der Wässer durch Schächte ungemein
vortheilbaft dureh unterirdische Maschinen, welche das Gestänge
ersparen, erzielen lässt; und
r
5. dass in vereinzelten Fällen die Entwässerung des Tunnel-
gebietes durch eigens dafür bestimmte und ausser dem Tunnelprofile
liegende Wasserstollen empfehlenswertli erscheint, wie dies unter
Anderem bei dem Tunnelbaue zu Grammont der Fall war, welchen
der Ingenieur Bouqueau auf der Weltausstellung Paris 1867 durch
ein Modell zur Anschauung gebracht hatte.
Am markantesten waren aus diesen Erfahrungssätzen die
ad 3 und 4 erwälnten zu Wien 1873 insoferne vertreten, als die
zahlreich ausgestellten Centrifugalpumpen und dessgleichen
die unterirdischen Wasserhaltungsmaschinen schöne Vorwürfe
zu Studien abgaben.
Es muss nänlich:
1. die Disposition der Zuhebung der Wässer in stark ein-
fallenden Strecken durch Centrifugalpumpen, welche mittelst Draht-
seilbetrieb in Bewegung gesetzt werden können, als eine zu-
kunftsreiche bezeichnet; und
2. darauf hingewiesen werden, dass der Erfolg der unter-
irdischen Wasserhaltungsmaschinen, welcher durch Decker in
Cannstadt und Tangye Brothers & Comp. in Birmingham, Letztere
vermöge der Anwendung des Prineips von Cameron, ganz wesent-
lich gefördert worden ist, sich für Tunnelbauten hervorragend
empfiehlt, weil durch die Ersparung des Gestänges eine Einfachheit
in der Anlage erreicht wird, welche für interimistische Wasser-
haltung allein schon wegen der geringeren Anlagekosten Ausschlag
gebend ist.