4. Das ceulturelle Motiv des Erscheinene der Eisenbahnen. 45
Geschiehte der Dampfmaschine vom Jahre 1824 sagen konnte:
„Die englischen Siege über Napoleon I. hat die Dampfmaschine
geschlagen“.
IV. Capitel.
Das eulturelle Motiv des Erscheinens der Eisenbahnen.
Aus dem Bisherigen erhellt, dass die Einführung des Dampfes
als bewegende Kraft nieht nur eine sehr schwierige und zeitraubende
Arbeit des menschlichen Geistes war, sondern dass die Fortschritte
dieses Einführungsprocesses immer parallel liefen dem Culturgange
der Menschheit. In der That fällt auch die werkthätige Einführung
des Dampfes in das Culturleben (Watt 1774—1775) in jene classi-
sche Periode der historischen Zeit, in weleher der Aufstau des
menschliehen Wissens, personifieirt durch die beiden Geistesheroen
Immanuel Kant (1724—1804) und Adam Smith (1723—1790) und
ihre Denkerleistungen vom Jahre 1781, beziehentlich 1776: endlich
und nach tausendjährigem Ringen jene Druckhöhe erreicht hatte,
welche alle selbstgemachte Eindämmung des Menschenthumes
entschieden niederwarf und damit 1789 jenen merkwürdigen, plötz-
liehen und in seinem Werden so schmerzhaften Durehbruch erzeugte,
den wir in der Geschichte die französische Revolution zu nennen
pflegen, ein Ereigniss, um mit Rotteck zu sprechen, von grösserer
weltgeschichtlicher Bedeutung, als die Gründung der alten mittel-
asiatischen, macedonischen und römischen Weltreiche; ein Ereigniss
endlich, das -seine Vorläufer in der Materialsammlung bei den
Kreuzzügen und in dem Aufschwunge der Reformation besitzt.
Es ist nieht ohne Interesse diesen Aufstau des menschlichen
Wissens ersichtlich zu machen, und gibt uns das folgende chrono-
logische (bis auf die neueste Zeit vervollständigte) Verzeichniss
der Entstehung der hohen Schulen, welche bekanntlich erst im
Mittelalter die Consistenz der heutigen Universitäten annahmen,
für den vorliegenden Zweck der Beweisführung eine nieht
unwillkommene Gelegenheit.