48 Die geschichtl. Entwickelung u. d. Culturwerth d. Eisenb.
Diese Tabelle zeigt uns den bedeutsamen Anwuchs des
Stammes ‚des menschlichen Wissens, der in seiner neuen Gestalt
aus dem Wurzelwerke von Salerno, Bologna, Padua, Paris, Oxford
und Cambridge entspross, und erklärt uns mehr als Worte die
Uonsequenzen dieses Wissens. Denn da die Cultur ihren Motor
„Wissen“ immer an drei Hebeln wirken lässt, nämlich:
a) an dem der Vervollkommnung des Wissens,
b) an jenem der Ausbreitung des Wissens und
c) an jenem der örtlichen Anwendung des Wissens,
so musste die immer weiter bauende, geistige Arbeit an ihren Pflanz-
stätten und die Vermehrung dieser Stätten auch zu einer immer
intensiveren und zu ihrer, der geistigen Arbeit, immer verbreiteteren
Anwendung im Leben führen. Damit gewann das Individuum,
gemäss seiner Endaufgabe, nur ein würdigster Theil
des Ganzen sein zu sollen und aus diesem Ganzen
wieder Rückströmung auf das Ich erzielen zu können,
an Universalität des Geistes und bemühte es sich in Consequenz
dessen, auch um seine räumliche Verbreitung. An die Person ge-
knüpft, ist die letztere indess nur dureh die Verbreitung der Produete
der menschlichen, körperlichen Arbeit (die ja immer nur das Resultat
eines verbrauchten Theiles des Individuums, respective eine Depla-
eirung des menschlichen Körpers ist) und dureh die Fortbewegung
des Menschen (das Reisen) zu anderen Erdstellen ermöglichet,
welche Fortbewegung ebenfalls einer Aufzehrung des individuellen
Lebens gleichkommt.
Aus dieser Wurzel, welche gerade das Volk deutscher Zunge
so gross gemacht hat, weil dieses seinen ersten Wissensdrang
in der Fremde, zu Paris, zu Padua und zu Bologna, stillte, und
weil es auch im Hansabunde neben dem heimischen Bewusstsein der
Städtekraft Nahrung des Wissens auf fremdem Boden fand.
demnach durch die nach zwei Seiten hin gewonnenen äusseren
Anschauungen das Fundament zu seiner heutigen Universalität
und Ineommensurabilität legte; aus dieser Wurzel der Bewegung
entstammt die Produetion, der Handel und der menschliche,
geistige und materielle Verkehr. Je mehr nun diese körper-
lıche Universalität des Individuums, die unter Anderen in unserem
grossen Meister Humboldt so elassisch personifieirt ist und die