Full text: Eisenbahn-Unter- und Oberbau (Heft 90)

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5. Die historische Entstehung der Eisenbahnen. I) 
Wenden wir uns nun wieder der Betrachtung des Strebens 
zu, das Fahrgeleise und das auf ihm rollende Fuhrwerk zu ver- 
bessern, so stossen wir erst bei dem Jahre 1758 auf die That- 
sache, dass der seit 1713 in England in Gang gekommene Coaks- 
eisenbetrieb, weleher das Gusseisen schon wesentlich billiger und 
häufiger gestaltet hatte, sich auch auf die Geleiseverbesserung 
warf, indem zu Whitehaven die ersten gusseisernen Geleisbeläge 
angefertigt wurden. Dieselben bewährten sich indess nicht, weil 
man sich noch der schweren, den Geleisbelag zerbrechenden 
Kohlenwagen bediente, denn erst 1778 war man darauf verfallen, 
sich kleinerer, leichterer Wagen zu bedienen. Versuche zu Cole- 
brookdale, welehe Wilkinson machte, um gusseiserne Geleisbeläge 
einzuführen, waren ebenfalls wegen des zu grossen Gewichtes 
der Wagen misslungen. Erst am 13. November 1767 goss Rey- 
nolds zu Colebrookdale brauchbare, 5 Fuss lange, 1'/, Zoll dicke 
und 4'/, Zoll breite Schienenplatten mit convexem Querschnitte 
und zwar aus Noth, weil die Eisenwerke sonst hätten feiern 
müssen. Im Jahre 1770 (nach Meissner) fertigte Curr Guss- 
schienen mit aufgerichtetem Spurrande an, und diese auf den 
Sheffielder Kohlenwerken angewendeten Schienen, anfänglich 
auf Langbäumen, später freitragend auf Querschwellen genagelt, 
gaben nicht nur den Ausgangspunkt zu dem heutigen 
freitragenden Schienensysteme, sondern auch zu der 
heute noch üblichen Normalspurweite von 1'436 Meter, 
welche, zufällig gewählt, bei späteren Eisenbahnstrecken immer 
wieder angenommen wurde. 1789 trat (nach Darnis) M. Jessop mit 
Steinwürfeln auf, obschon deren erste Anwendung allgemeiner 
dem Ingenieur der Lawson-Main-Kohlengewerkschaft Mr. Barns 
für das Jahr 1797 zugeschrieben wird. 1799 wandte Benjamin 
Outram zum erstenmale fischbauchförmige Schienen auf der Gruben- 
bahn von Little Eaton in Derbyshire an und gab damit das Signal 
zu den verstärkten freitragenden Schienen, welche sich in dieser 
Form lange erhielten, aber in der Querschnittsform durch die 
(schon seit 1789 dureh Jessop gemachten Erfahrungen bei der Loug- 
borough-Bahn vorbereiteten) Aenderungen von Penrhyns (1801) und 
durch die Anwendung von dessen Chairs anders gestaltet und an- 
geordnet wurden. Auch nannte man nach Outram dessen Schienen- 
  
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