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I. Fundirungen. 111
‘) Kronprinz Rudolph-Brücke über die Donau bei Wien.
(K. k. Oesterreichisches Ministerium des Innern.)
Diese (Reicksstrassen-) Brücke besteht aus 5 Strompfeilern
(VI, VII und VII), 2 Uferpfeilern (V und IX), 3 rechtsseitigen
Inundationspfeilern (II, III, IV), 15 linksseitigen Inundationspfeilern
(X bis XXIV) und aus dem rechts- und linksseitigen Widerlager
(Lund XXV). Die dreiStrompfeiler habe.ı je 12Fuss Stärke, die zwei
Ufer- oder Trennungspfeiler je 24 Fuss Stärke; die linksseitigen
Inundationspfeiler messen 10 Fuss Stärke, die rechtsseitigen je 7
Fuss Stärke. Die rechtsseitige Auffahrtsrampe ist durch Parallel-
mauern von 79-5 Klaftern Länge eingefasst. Die vier Stromöffnungen
messen je 253 Fuss Spannweite, die Oeffnungen der linksseitigen
Inundationsbrücke messen je 74 Fuss Spannweite und die der
rechtsseitigen Inundationsbrücke je 60Fuss Spannweite. Die Strassen-
brücke hat eineliehte Fahrbahnbreite von 36 Fuss, wovon die Trottoirs
je 6 Fuss erhalten; die Nivellettenhöhe beträgt 38 Fuss über Null.
Diese Donaubrücke wurde durch das k. k. Ministerium des
Innern und unter der Leitung der Herren: Hofrath R. v. Wanieck-
Domyslow, Baurath Weiss und der Ober-Ingenieure Fischer und J.
Peter erbaut.
Die Strombrücke ist dureh vier starke Gitterwerke von Sehneider
und Compagnie in Creuzot überspannt; die zwanzig Bogen der Fluth-
brücken sind in Segmenten von 60 Grad überwölbt.
Von den 25 genannten Pfeilern wurden nur die drei Strompfeiler
und die zwei Uferpfeiler pneumatisch mittelst Caissons gegründet;
die übrigen Pfeiler wurden auf Beton in pilotirten Baugruben fundirt.
Der Bau der Pfeiler, der Rampen und der Brückengewölbe
wurde von der Firma Gebrüder Klein, Schmoll und Gaertner am
97. Jänner 1872 übernommen und ein Vollendungstermin für den
27. Jänner 1877 vereinbart; der Vollendungstermin erfolgte jedoch
bereits am 21. August 1876. Der gesammte hier skizzirte Steinbau ist
zu 2,869.257 1.12kr. präliminirt; die Strombrücke (welche wir noch
weiter unten erwähnen werden) ist bereits zur Gänze fertig, und
gibt die folgende Tabelle eine Uebersicht der Fundirungskosten.
Zu bemerken ist, dass, wie schon pag. 92 erwähnt, die Cais-
sons der Uferpfeiler V und IX die grössten sind, welche bisher in
Europa bei Brückenbauten ausgeführt wurden.