Full text: Eisenbahn-Unter- und Oberbau (Heft 91)

    
   
   
  
  
  
  
    
    
     
  
  
  
   
   
  
   
   
  
  
  
   
    
    
  
   
  
  
  
   
    
   
    
     
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II. Hölzerne Brücken. 127 
Spannweite), des Weiteren jene von Gross in Galizien (101 Meter 
Spannweite), endlich die ganz hervorragende Leistung von Johann 
Grubenmann zu erwähnen, welcher 1778 die Brücke bei Wettingen 
über die Limmat von 118.95, Meter Spannweite erbaute. 
Der eigentliche Aufschwung im Baue hölzerner Brücken von 
grosser Spannweite datirt jedoch erst von Wiebekingan; denn 
während der Bau von Pfahl- und Jochbrücken bei Passau, 
Markel, Schärdivg, Plattling und Neustadt; der Bau der 
Sprengwerkbrücken bei Bogenhaussen, Lechhausen und bei 
Friedberg; dann der Bau der Hängewerksbrücken von 
Diep (8.10 Meter), Cahors (22.65 Meter), Lyon (11. Meter), Brenta, 
Savines (22.08 Meter) und Mellingen (55.0s Meter) ; endlich die Ver- 
bindung von Häng- und Sprengwerken des Perronet’schen 
Entwurfes zur Seinebrücke (31.ı Meter Weite), der Wiener Weiss- 
gärberbrücke (zwei Oeffnungen & 39.; Meter), der von Demoustier 
und Duvivier 1802 erbauten Citebrücke (zwei Öffnungen ä31.ı Meter) 
und vieler anderen Brücken in Württemberg, Sachsen und Frank- 
reich, auch der Kehler Rheinbrücke — schon ganz bedeutsame 
Fortschritte im Brückenbaue darstellen, vermochte doch noch Gilly 
1804 in seinem Werke die Behauptung aufzustellen, dass die Felder 
der ordinären Jochbrücken nur 6.; Meter Spannweite betragen 
dürfen und dass man für grössere Öffnungen aufHäng- und Spreng- 
werke angewiesen sei. Die französiche Schule also, deren ausser- 
ordentlich grosse Leistungen wir in der Geschichte der steinernen 
Zriicken anstaunen, hat demnach auf dem Gebiete der hölzernen 
Brücken nicht durchgegriffen; vielmehr war es dem Deutschen 
Wiebeking vorbehalten, auf diesem Gebiete weit ausgreifende 
Sehritte zu thun, welehe, wiewohl sie einer Specialität galten, zu 
einer neuen Epoche im Baue der hölzerner Brüiek en führ- 
ten, auf die Deutschland noch heute mit Stolz zurückblicken darf. 
Wiebeking bog bekanntlich seine Hölzer, während Demou- 
stier, Duvivier und Andere eine runde Form durch Aushauung 
erzielt hatten, und sind es die Brücken von Neu-Oettingen, Freising 
und Augsburg, welche 1807 als Erstlingswerke Wiebekings in 
Bayern entstanden. Die Leistungen dieses Ingenieurs, welche sich 
unzweifelhaft an die Muster der gewölbten Brücken der französi- 
schen Sehule anlehnten, und welche in den Brückenwerken der 
  
  
  
  
  
	        
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