und
tern
hrik
tige
und
san
dem
Har-
ssen
wer-
ben,
s im
‚lin-
119
Der
olze
sten
rde)
dem
nen
för-
urch
die
den
das
'om-
ger
nen
zte)
tyle
1ene
; die
ren,
das
Iene
ter-
III. Steinerne Brücken. 151
brüdern zu verdanken ist. Diese Brücke ist nämlich von der Gesell-
schaft der „Brückenbrüder“, der „Freres pontifes“ erbaut, also
durch jenen Orden errichtet, den der Benedietiner Benezet, der
arme Hirt aus Alvilardin Vivarais, dernachmalige St. BendietIl. (1165
bis 1184) gestiftet hat und weleher 1189 vom Papste Clemens II.
bestätiget wurde. Dieser „Orden der Brückenbauer“, welcher
sich zur Zeit der Kreuzzüge gleich anderen Orden (wir erinnern nur,
ausser den drei grossenRitterorden der Templer, der Johanniterund der
Deutschherren an die Localeonföderationen von Öalacatrava, St. Jago
und Avis in Spanien und Portugal, an die Sehwertbrüder in Livland,
an die „Wächter des heiligen Grabes“ in Polen und an die „Kreuz-
herren mit dem rothen Stern“ in Böhmen) aus religiösem Drange
gebildet hatte, war von Benezet direet dem Ziele des Brückenbaues
zugeführt worden, weil ihm, der Sage nach, die Vision geworden,
den Zweck des Wallfahrens und Kreuzfahrens dureh die Erbauung
einer Brücke zu Avignon zu fördern. Diese „Brückenbrüder“ oder
„Freres pontifes“ hatten wie die anderen Ritterorden ihren Gross-
meister, ihre Ritter, Mönche und dienende Brüder; sie trugen einen
weissen Talar mit zwei rothen Brückenbogen und einem Spitzhammer
auf der Brust und traten in ihrer Eigenschaft als Ingenieure wieder
in die Fussstapfen der alten römischen „Pontifiees“, und ihr Wirken
förderte mächtig unser heutiges Ingenieurwissen, welches
wie wir Eingangs bemerkten, ja im Brückenbaue gipfelt.
Zur Geschichte der „Freres pontifes“ ist auch noch zubemerken,
dass dieser Orden dureh Pius II. wieder aufgehoben wurde, dass
viele seiner Mitglieder dem Maltheserorden beitraten und die letz-
ten Güter des Ordens, der direet nur im südlichen Frankreich ge-
wirkt hat, durch Ludwig XIV. dem Lazarusorden geschenkt wur-
den; als die drei Hauptwerke des Ordens gelten die oben er-
wähnte Rhönebrücke zu Avignon (1178), die Rhönebrücke zu Lyon
(1265) und die Rhönebrücke St. Esprit (1285).
Wir sehen nun aus dem Bisherigen, dass zwei Factoren, nämlich
die Erkenntniss der Fürsten und jene geistlicher Congregationen für
feste Flussübergänge die Kunst des Brückenbaues im Mittelalter nen
schufen, und in der That folgten den sieben grösseren Erstlingswerken
von Dresden (1119), Würzburg (1133), Regensburg (1135), Prag
(1171), London (1176), Florenz (1177) und Avignon (1178) nun-