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IV. Eiserne Brücken.
IV. Abtheilung.
Eiserne Bogenbrücken.
$. 1. Die Entwickelung der Eisenproduction als Vorbedingung.
Die ganze Entwickelung des Baues eiserner Ueberbrückungen
hängt mit der Entwickelung der Roheisenproduetion so innig
zusammen, dass es von grossem technischen Interesse ist, dieser
letzteren in Kürze seine Aufmerksamkeit zu widmen, wobei wir uns
auf das bereits Band I, pag. 27, Gesagte wieder beziehen.
In seiner Geschichte der Metalle führt Dr. Zippe zahlreiche
Angaben vor, wie de. alten Völkern bereits das Eisen bekannt war,
und wie es bald nachdem Verfall des Römerreiches auf europäischem
Boden sehr ausgedehnt gewonnen wurde. Schon Dr. Karsten er-
wähnt die für uns Oesterreicher interessante Thatsache, dass bereits
im Jahre 712 die Eisenindustrie nächst Eisenerz und Vordernberg
in Steiermark begann. In diesem Lande wurden bereits im XIII.
Jahrhunderte statt der zu jener Zeit üblichen Stücköfen, „höhere
Oefen“ mit stärkerem Gebläse gebraucht, von welchen Oefen
indess zu bemerken ist, dass unser ältestes Bergwerksbuch von
Agricola: „De re metallica“ (Basel 1556) sie noch nicht erwähnt.
Aus demJahre 1365 besitzen wir (nach T. Haupt) eine Notiz,
dass das erste Luppenfeuer zu Kutschau bei Tarnowitz in Schlesien
dureh einen böhmischen Eisenhüttenmann erbaut wurde, woraus
folgt, dass schon zu jener Zeit das Eisenhüttenwesen in Böhmen
anderen Orts als Vorbild diente.
Die berühmte Eisenindustrie im Siegerlande, speeiell der Bau
des „Müsener Stahlberges“, bestand urkundlich schon am 4. Mai
1313, und zählte man bereits 1444 im Siegen’schen (nach Macco)
29 Hütten.
Auch die Regelung des Eisensteinbergbaues in alter Zeit wird
schon dureh landesherrliche Verordnungen, beispielsweise durch jene
vom 22. Juli 1443, betreffend das Siegen’sche Eisenhüttenwesen,
sowie durch die 1556 erlassene Bisenordnung der Herrschaft Schön-
berg bestätiget.
Die eigentliche Entwickelung der Roheisenfabrication beginnt
jedoch erst mit der Uebertragung der alten, in Steiermark, Böhmen,