Full text: Eisenbahn-Unter- und Oberbau (Heft 91)

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306 Brückenbau. 
Town’sche Holzbrückensystew, welches noch bei der Ruhrbrücke zu 
Altstaven mit fünf Oeffnungen & 100 Fuss preussisch weiten und 12Fuss 
8 Zoll hohen Gitterwänden ausgeführt wurde, in Eisen nachzubilden. 
Wis uns der gegenwärtige preussische Ober-BaudireetorT h.Weiss 
hauptin seiner bekannten Arbeit über die Gitterbrücken der preus- 
sischen Eisenbahnen auseirandersetzt, war diesesStreben vom besten 
Erfolge begleitet und um so höher anzuschlagen, als zu jener Zeit 
auf den hannöyrischen Linien nur vorzugsweise die Durchbildung 
von Bleehträgern eultivirt wurde. 
Die erste Anwendung eiserner Gitterwände in Deutsch- 
land, dessen Ingenieure aufdem Gebiete der Theorie und im Baue 
eiserner Brücken später so Grosses leisteten, erfolgte bei einigen 
Wegunterführungen und bei der Neussebrücke zu Guben, woselbst 
die 32 Fuss preussisch weiten Oeffnungen ein geflochtenes Gitter- 
werk erhielten, dessen Ober- und Untergurte aus quer liegenden, mit 
ihrer Basis zusammengenieteten Vignoleschienen bestanden. 
Diese Flechtwerke wurden jedoch wieder aufgegeben und 
die gewöhnlichen Gitterwerke durch Vermittelung von Winkeleisen 
an der Ober- und Untergurte hergestellt. Es folgten nach diesem 
Prineipe die Erbauungen der schiefen Havelbrücke bei Potsdam 
12.55 Meter Spannweite), der Elbebrücken bei Magdeburg (bis 21.4 
Meter Spannweite), der zweiten Geleisebrücke bei Altstaden (31.38 
Meter Spannweite), der Oderbrücken in der Küstriner Bahn (bis 
24.43 Meter Spannweite), der Brücken in der Magdeburg-Leipziger 
Linie (bis 14.75 Meter Spannweite) und der in derselben Linie vor- 
findlichen Saalebrücke bei Grizehna (29 Oeffnungen & 43 Fuss — 
15.06 Meter Weite von Mitte zu Mitte der Pfeiler), der Brücken 
der Berlin-Hamburger Linie (bis 47 Fuss Spannweite), der Küd- 
dowbrücke bei Schneidemühl (50 Fuss Spannweite), der Brücken 
über die Elbing und Radaune (40 Fuss Spannweite) und auch jene 
der Brücken über den Danziger Festungsgraben (60 Fuss und 64'/, 
Fuss preussisch Spannweite). 
Einen Anstoss ganz wesentlicher Natur zu der Verwen- 
dung von Gitterwerksbrücken bei sehr grossen Spannweiten gaben 
bekanntlich diemitdem Gesetze vom 7. December 1849 beschlossenen 
Brückenbauten über die Weichsel beiDirsehan und über dieNogat 
bei Marienburg, erstere sechs Oeffnungen & 121.13Meter, letztere 
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
   
    
  
  
  
  
   
	        
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