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Brückenbau.
eiserner Dreiecke und in einer eigenthümlichen Längskuppelung der-
selben, auch in der Anwendung einer gusseisernen, gestückten
Obergurte besteht und bei seinem Auftreten durch die Kuppelung
und Verzwängung aller Trägertheile ein gewisses Aufsehen machte)
dennoch in Frankreich, Italien, England, Deutschland und nament-
lich in Oesterreich Bahn; Culmann gab jedoch schon 1852 auf Grund
seiner Reise nach Nordamerika eine abfällige Kritik und
illustrirte insbesondere in sehr praktischer Weise schon damals
die Verschiebbarkeit der Dreiecksverbindungen und die dadurch
hervorgerufene aussergewöhnliche Inanspruchnahme der Lang-
schienen. Im Nachfolgenden erwähnen wir hier nur einige Beispiele
der Anwendung dieses Systemes:
ı) Strassenbrücke überdie Ruppel zwischen Boom und Petit-
Willebroek (acht Oeffnungen und zwar sechs & 26.; Meter, eine &
25.43 Meter Spannweite, die letzte Oeffnung Drehbrücke).
2) Brücke über die Beeva bei Prerau in der Kaiser Ferdinands-
Nordbahn (fünf Oeffnungen & 19.91 Meter Spannweite).
3) Gumpendorfer Brücke über den Wienfluss in Wien (20.»>
Meter Spannweite).
») Karolinenbrücke über den Wienfluss in Wien (36.1:
Meter Spannweite).
5) Elbebrücke bei Leitmeritz, Strassenbrücke (fünf Oeff-
nungen & 40.9 Meter Spannweite).
Eine grosse Verbreitung hat indessen das System Neville,
welches gegenwärtig wohl fast nirgends mehr angewendet wird,
überhaupt nicht gefunden, zumal es
2. durch das System Warren (1849) schon nach seinem
Auftreten verdrängt wurde, indem Capitän Warren seine gleich-
schenkligen Dreiecke an eine zusammenhängendere Obergurte
knüpfte, seine Stäbe auf Zug und Druck durch die Wahl ent-
sprechender Querschnitte einrichtete und eine weit rationellere
Detailverbindung in die Construction brachte. Das System wurde
auch zu weit grösseren Spannweiten, wie das Neville’sche und
namentlich auch vielfach zu Eisenbahnbrücken verwendet und
besonders in Amerika, in England und in Indien ausgeführt.