Full text: Eisenbahn-Unter- und Oberbau (Heft 91)

  
IV. Eiserne Brücken. 319 
auch eine Kreuzung der entgegengesetzten Streben statt. Mohnie 
hat aber noch die Kreuzungsstellen schwach vernietet; er trat mit 
seinem Systeme (nach Erbkam, „Zeitschrift für Bauwesen“) im Jahre 
1858 auf, während eine grössere Anwendung desselben jedoch erst 
anfangs der Sechziger Jahre, und zwar bei der Jumn a-Brücke in 
Indien erfolgte. 
Dieses Brückensystem, für welches wir in Rücksicht auf den 
gegebenen Grundgedanken die Bezeichnung System Mohnie bei- 
behalten wollen, und welches in der deutschen Literatur zumeistals 
einfaches, respective mehrfaches, unsymmetrisches Fach- 
werksystem im Gegensatze zu dem symmetrischen mit Auskreuzung 
jedes Fachraumes bezeichnetzu werden pflegt, hat sichin der Neuzeit 
in ganz Europa und in jenen überseeischen Ländern, wo die euro. 
päischen Ingenieure, hinwirken, derartig verbreitet, dass es heute 
als ein sehr beliebtes System bezeichnet werden muss, zumal die 
schon bedeutende Materialersparung, die grosse Einfachheit, die 
leichte Montirung und eine gewisse Durchsichtigkeit des Systemes 
Factoreu bilden, welche in ihrer Gesammtwirkung sehr günstig 
auftreten. In Deutschland hat sich um die Einführung dieses 
Systemes Herr Direetor @erber in Firma Klett und Comp. zu Nürn- 
berg, in Oesterreich haben sich die Direetoren v. Ruppert und 
v. Hornbostel darum wesentlich verdient gemacht. 
In neuerer Zeit wurde das System Mohni6 noch dahin ver- 
vollkommnet, dass, wenn es mit mehrfachen Diagonalen zwischen 
den Vertiealen angewendet wurde, die betreffenden Kreuzungs- 
stellen entweder gar nieht oder zur Vermeidung des Schlotterns 
nur lose genietet werden. Beispiele, welche für die Entwiekelung 
dieses Systemes Zeugniss ablegen, sind: 
ı) Die 1861 erbaute Jumna-Brücke bei Alahabad im Zuge 
der Delhi-Caleuttabahn, erbaut von Strong (14 Oeffnungen a 62.45 
Meter Lichtweite); 
2) Brücke über den alten Rhein bei Griethausen in der 
Linie Oleve-Zevenaar in der Rheineisenbahn, erbaut 1363 bis 1864 
von Hartwich (eine Hauptöffnung von 100.1. Meter Liehtweite und 
20 Oeffnungen & 18.29 Meter Lichtweite); 
s) Inundationsbrücke überden Lek bei Kuilenburg, erbaut 
1866 von van Diesen und von Jacoby, Haniel und Huysen (acht Oeff- 
   
    
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
     
  
 
	        
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