Full text: Eisenbahn-Unter- und Oberbau (Heft 91)

   
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Brückenbau. 
rung gleichartig, wie bei der Pester Margarethenbrücke — wurde 
bereits pag. 82 geschildert. Der Bau der Brücke begann 1870. 
23. Brücke der Kaiser Ferdinands Nordbahn über 
dieNeneDonau bei Wien. Die Regulirung der Donau bei Wien 
hatte der Kaiser Ferdinands-Nordbahn die Aufgabe gebracht, eine 
stabile, eiserne Brücke zu bauen, deren Zufahrtzugleich eine Verände- 
rung der Bahnhofsgeleise mit sich brachte und dadurch den Anstoss 
gab, nicht sowohl Strassenbrücken für die neue Donaustadt zu er- 
richten, als auch bei dieser Gelegenheit die schon dringend noth- 
wendig gewordene Erweiterung des Wiener Bahnhofes vorzuneh- 
men. Die hierdurch entstandenen grossartigen Bauten, welche vor 
und während der Ausstellungszeit, und zwar in dem kurzen Zeit- 
Yaume von 1872 bis 1874 durchgeführt werden mussten und welche 
zu den grossartigsten Leistungen gehören, die in Jüngster Zeit in 
Oesterreich ausgeführt wurden: diese Bauten umfassen die 
769.8: Meter im Ganzen lange Donaubrücke, die Erbauung von 
13 Durchfahrten für die neue Donaustadt, die Reichsstrasse und 
den Quai; ferner die durch eine Aufschüttung von eirca 1,000.000 
Kubikmeter bewerkstelligte Erweiterung des Bahnhofes auf 
113 Joch Flächenraum und 65:‘, Kilometer Geleiselänge, die Um- 
Fassungsraume 
theilweise und 
alten An- 
änderung der Kohlenlagerplätze bis zu einem 
von 2:/, Millionen Centner Kohle, endlich die 
während des Betriebes vorzunehmende Hebung der 
schlussgeleise um 21/, Fuss, welche Hebung um so schwieriger war, 
als sie auch die alte hölzerne Donaubrücke betraf. 
In Rücksicht des Umfanges dieser Ausführung, ferner der 
gegebenen kurzen Bauzeit, sowie in Rücksicht der zu jener Zeit 
obwaltenden hohen Löhne und Materiälpreise (Neubau von Wien, 
Wasserleitung, Donauregulirung, Weltausstellungsbauten, Her- 
stellung dreier anderer Donaubrücken und riesige Eisenbahnbauten 
iiberhaupt) muss die Gesammtbausumme von selbst circa 8,000.000 fl., 
welche die Kaiser-Ferdinands-Nordbahn für die obige Bauher- 
stellung aufgewendet hat, als eine mässige bezeiehnet werden. 
Von den vorhin genannten 13 Durchfahrten sind drei ge- 
wölbt, die übrigen sind Eiseneonstructionen bis zu 83.4 Meter ge- 
sammte Lichtweite, welche Constructionen allein 16.672 Zolleentner 
Scehmiedeisen und 9694 Zollcentner Gusseisen, zusammen also 
  
	        
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