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V. Bewegliche Brücken. 493
dieselben heben. Dadureh wird Raum gewonnen, um die Pendel-
stiitzen dureh ein Hebelwerk verschieben, also nunmehr das Brücken-
ende A senken zu können, wodurch die Brückenlast auf den Dreh-
zapfen gebracht wird.
4. Drehung der Brücke.
Dieselbe wird durch drei Laufrollen vermittelt, welche auf
einer Laufschiene von 11 Fuss Radius gleiten; an dieser Schiene
befindet sich ein Zahnkranz, auf welchen durch entsprechendes Räder-
werk bei der Parnitzbrücke derart eingewirkt wird, dass zwei Mann
durch dreiunddreissigfache Uebersetzung die Brücke drehen.
Zu bemerken ist noch, dass die Parnitzdrehbrücke 12.
Centner (die feste Brücke 14., Centner) pro laufenden Fuss wiegt
ıınd dass der eiserne Ueberbau durch die Cölnische Actienbaugesell-
schaft in Bayenthal geliefert wurde.
Die Brücke ist zweigeleisig.
C. Drehbrücken mit beweglichen Zapfen.
Die dritte Art der Tragefunetion, welche sich durch einen
bewegbaren Zapfen und den Wegfall eines Rollkranzes kenn-
zeichnet, ist neueren Datums; denn obschon die Engländer, nach
dem Reiseberiehte von Tellkampf (Hannöver’sche Zeitschrift vom
Jahre 1857) bei den Rollkranzbrücken über den Medway in Rochester
(einarmig, 50 Fuss liebt, Bleehbalken) und bei der Brücke im Hafen
von Bristol eine Auf- und Niederbewegung des Zapfens zum Zwecke
der mehr ausschliesslichen Belastung desselben angewendet haben:
so ist doch der ausschliessende Wegfall von Rollkränzen und die
alleinige Beweglichkeit des Zapfens erst neueren Datums, und
dürfte die Canalbrückezu Triest, welche 1857 erbaut wurde,
eine der ersten Drebbrücken dieses Systems sein.
Soweit uns dermalen bekannt, wird die Lösung dieses Dreh-
brückensystems in dreierlei Arten angestrebt.
D’e erste dieser Arten ist durch die bereits (pag. 481)
genannte Triester Brücke repräsentirt; sie kennzeichnet sich
dadurch, dass der Zapfen emporgeschraubt und zugleich gedreht
wird; hierdurch wird die ganze Brücke gehoben und durch die
Weise ihrerBalaneirung auf dem Zapfen schwebend erhalten ; liegt