Full text: Eisenbahn-Unter- und Oberbau (Heft 91)

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V. Bewegliche Brücken. 901 
Locomobile und Pferdebetrieb befördert, und zwar zwischen dem 17. 
October und 22. December 2400 Waggons. 
Als ein Beispiel aus der neuesten Zeit muss diejenige Ponton- 
brückefür Eisenbahnzwecke bezeichnet werden, welche in den Ver- 
einigten Staaten von Nordamerika im Jahre 1874 über den Mississippi 
binnen 90 Tagen geschlagen wurde. Diese Brücke ist eingeleisig, 
hat eine Länge von 2194., Meter, ruht zu einem grossen Theile auf 
Pfählen und hat zwei Schiffbrücken eingeschaltet, deren eine 120.: 
Meter, deren andere 124.4, Meter lang ist. D’e verwendeten Pontons 
haben 8.53 Meter Breite, 1.3; Meter Bordhöhe und O.s; Meter bis O.sg 
Meter Tauehung; die letztere vergrössert sich während des Befahrens 
bis auf O.4s Meter. 
Die wechselnde Höhe zwischen der festen und der Schiffbrücke 
wird durch eine bewegbare Uebergangsstrecke ausgeglichen, zu 
welchem Zwecke Schrauben und Klötze verwendet werden. Nach 
dem „Engineer“, 1873, und „Zeitschrift des Hannover’schen Architek- 
ten- und Ingenieurvereins*, 1875, betrugen die Kosten 500.000 Mark 
undliegt die Brücke, welche die Orte Prairie du Chien (Wisconsin) 
und North-Mac-Gregor (Jowa) verbindet, im Zuge der Milwaukee- 
St. Paul-Eisenbahn. 
Die Wiener Weltausstellung brachte auf dem (hier nur we- 
gen der Vollständigkeit der Uebersicht besprochenen) Gebiete der 
Schiffbrücken unseres Wissens kein Objeet zur Anschauung. 
vIIl. Capitel. 
Fliegende Brücken. 
Zum Unterschiede von den gewöhnlichen Fähren, seien es 
nun Ruder- oder Dampffähren, kann man die fliegenden Brücken, 
deren Criterium immer darin besteht, dass sie während der Fahrt 
eine „Führung“ erhalten, in vier Kategorien theilen, nämlich in solche, 
wo die fliegende Brücke durch ein langes (meist dureli Pontons ge- 
stütztes), in der Stromrichtung liegendes Tau festgehalten wird; 
des Weiteren in solche, wo sich die fliegende Brücke entlang einem 
Leitseile bewegt, welches quer über den Fluss gespannt ist; fer- 
ner in solche, wo sich die Fähre nach dem Prineipe der Kettenschiff- 
fahrt von einem Ufer zum anderen bewegt; und endlich in solche, 
  
  
    
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
   
  
  
  
   
  
   
  
  
   
  
   
  
  
   
  
  
      
  
 
	        
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