Full text: Eisenbahn-Unter- und Oberbau (Heft 91)

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Brückenbau. 
Das Sprechen ging langsamer und schwerer vor 
sich, und hörte man in der comprimirten Luft nur sehr 
schwer; Schwerhörige dagegen hörten besser. 
Hustenanfälle verursachten grosse Anstrengung und 
Schmerzen, und wurden hustende Arbeiter nicht zugelassen. 
Bei 31 Pfund Druck konnten selbst die stärksten Leute mit 
einem 10 Pfund schweren Hammer kaum 6 Schläge 
führen. 
Gegen das Schiehtende (6 Stunden) fühlten die Ar- 
beiter Schmerz in allen Gelenken und Muskeln und stiegen 
nur beschwerlich auf Treppen; selbst eine halbe Stunde 
nach der Ausfahrt fühlten die Leute Stechen in der Haut 
(Entweichen der comprimirten Luft). 
Die bei den Arbeiten in eomprimirter Luft verwen 
deten Leute assen, tranken und schliefen weit mehr als 
sonst. 
Neben den auf der Zeche Rheinpreussen in comprimirter 
Luft verfahrenen 2035 Arbeiterschiehten wurden 65 soleher 
Schichten krank gefeiert, wovon 45 auf Quetsehungen und 
Geschwüre und nur 20 auf Brustschmerzen und Darm- 
katarrh fielen, also etwa dem Einflusse der comprimirten 
Luft zugeschrieben werden konnten. 
Nach den Gesammterfahrungen auf der Zeche Rhein- 
preussen wird angenommen, dass man, gute Kühlapparate 
vorausgesetzt, noch ohne Folgen auf die Gesundheit und 
noch mit Vortheil arbeiten lassen kann, wenn der Ueber- 
druck drei Atmosphären nicht übersteigt. — 
Was die Erfahrungen bei der St. Louis-Brücke, 
deren Fundirung im Jahre 1869 begann und bis in 
31.11 Meter Teufe unter Wasserspiegel drang, betrifft, so 
ist zu bemerken, dass dort die Arbeiter unter 31 » Atmo- 
sphären Ueberdruck, aber sehon mit offenbarer Gefahr be- 
schäftiget wurden. 
Wiewohl die Arbeitszeit nur eine Stunde betrug, 
wurden vom 352 im Caisson beschäftigten Arbeitern 30 
ernstlich krank und starben 12 Mann; Ohrenschmerz, 
Lähmung der Beine, der Arme und des Unterleibes waren 
  
  
   
  
  
  
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
    
	        
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