Full text: Eisenbahn-Unter- und Oberbau (Heft 93)

   
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Oberbau. 
tet hat, und der, wie bei jeder 
zuvor entflammen musste, um in plastischer Form jenes Anschau- 
ungs- und Erfahrungsobjeet zu bieten, dessen ein exactes Wissen 
niemals entrathen kann. 
Wenn demnach auch Deutschland durch Scheffler uns in 
der Werkthätigkeit voranging, so lag dies vor Allem in der- 
materiellen Macht, einen Gedanken plastisch zu gestalten, beziehent- 
lieh in dem Abgange dieser Macht bei unseren genannten beiden 
Collegen — den Ruhm geistigen Antheiles besitzt aber Oesterreich. 
trotzdem, und wie man über die Förderung der Talente bei uns 
auch denken mag, zu gleichem Maasse. 
Der erste und der massgebendste Grund, weswegen wir in 
Vesterreich, die wir im Baue des Semmering, des Brenner und der- 
Pusterthalbahn, wie in der Schaffung der Semmeringlocomotive 
Zeugniss unserer geistigen Kraft abgelegt haben und die wir in den 
Lehrmitteln des Eisenbahnwesens immer mit an der Spitze der 
ganzen Genossenschaft zu marschiren gewohnt sind, uns diesmal 
in einer wichtigen Sache etwas verspäten, dieser Grund liegt aus- 
schliesslich im materiellen Hemmschuhe. Der Holzreichthum. 
unseres Vaterlandes, also der billige Preis der Bahnschwellen (an Ort 
und Stelle der Bahnanlage) einerseits — und die Armuth an geseg- 
netem Vorkommen von Kohle und Eisen an einer und derselben 
Erdenstelle, die Transportschwierigkeiten bei uns und unsere Armuth 
an materiellem Capital, also die verhältnissmässige Theuerung 
des Eisens (an Ort und Stelie der Bahnanlage) andererseits, 
diese Thatsachen haben bei uns noch nicht das rohe Bedürfniss, 
Jene Allgewalt des Wogendranges eintreten lassen, wie es nament- 
lich in Deutschland, in Frankreich und in Belgien schon auf- 
tritt und wie es dem thatsächlichen Werden jeder grossen Sache, 
dem Umsatze einer Idee in die Werkthätigkeit, vorhergehen muss. 
Ein zweiter Grund unserer Verspätung in der maassgebenden 
Einführung eisernen Oberbaues liegt in der Thatsache, dass wir in 
Berücksichtigung der finanziellen Lage unserer österreichischen 
Eisenbahnen zuvor nach der zunächst liegenden Verbesserung des 
alten Oberbaues, nämlich nach der Einführung der Bessemerschiene 
greifen mussten. Und dieser Zugriff, unterstützt durch die Führer- 
schaft eines unserer Meister, durch „Tunner“; diese richtige 
anderen grossen, werkthätigen Sache, 
  
    
   
  
   
    
    
  
  
  
   
   
    
    
     
     
   
    
  
  
     
   
    
   
  
  
   
    
	        
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