.
I. Der Geleisebau. 149
5. Werth der neuen Construction für Kriegszwecke.
Schon im Früheren haben wir den hohen Werth des Oberbau-
systemes Battig-de Serres für Kriegszwecke hervorzuheben Gelegen-
heit gehabt. Dieser Werth ist in Folgendem begründet:
1. Einfachheit der Construction ;
. Leichte und schnelle Legung und Demontirung;
wm
. Ausfall von Schrauben, Nieten, Keilen und Laschen, also:
. Geringe Zahl der Oberbautheile;
. Möglichkeit der Legung durch Mithilfe ungeübter Arbeiter;
3. Leichte Transportirbarkeit des Materiales.
nm
Wer je die Schwierigkeiten rascher Bauleistungen im Kriege
zu beobachten Gelegenheit gehabt hat, weiss nur allzu deutlich, wie
gerade die Herbeischaffung, der Transport des Materiales eine
Hauptrolle spielt.
Diese Sehwierigkeit wird bedeutend gemildert, wenn die Zahl
der Vehikel vermindert und wenn statt langer oder zusammenge-
kuppelter Plateaux einfache kurze, wenig Längenraum in den Bahn-
hofsgeleisen in Anspruch nehmende Vehikel verwendet werden
können. Der Transport langer Schienen, Fahrschienen wie Unter-
schienen am eisernen Oberbaue sind in dieser Hinsicht nun ganz
besonders vom Uebel.
Da nun das Gefüge des von Battig und de Serres aufgestellten
Oberbaues ein ausnahmsweise solches ist, dass durch den Wechsel
von „Voll auf Fuge“ bei allen Theilen die grosse Länge des
einzelnen Theiles gegenüber älteren Construetionen an Werth ver-
liert; da also das neue System auch namentlich die Verwendung
kurzer Schienen, selbst solcher von vier Meter Länge, gestattet,
so findet der durch unsere Bahneurven bedingte grosse Theil des
österreichisch-ungarischen Wagenparkes, namentlich der grosse
Theil der kurzen Kohlenwagen für Zwecke des Transportes von
Oberbaumateriale eine Ausnützung, welche man zu solcher Art des
Transportes bis jetzt noch nicht gekannt hat.
Und in dieser Verladefähigkeit des neuen Oberbaues, die ja
auch ein leichtes Hantiren beim Abladen, Transportiren zur Geleise-
stelle, Legen des Geleises, Demontiren desselben, Rücktransporte