Full text: Eisenbahn-Unter- und Oberbau (Heft 93)

   
162 Oberbau. 
nach den Angaben des Vertreters von Saxby und Farmer in Wien, 
Herrn Karl Lenz, folgende Vortheile bietet: 
1. Die Wechselzunge muss ihren ganzen Weg zurückgelegt 
und sich fast an die Stockschiene angelegt haben, bevor das Fahr- 
signal gegeben werden kann. Der geringste, fremdartige Körper, 
welcher die vollständige Anschmicegung der Zunge an die Stock- 
schiene verhindert, wird sofort entdeckt, selbst wenn die l Imstellung 
des Wechsels auf eine weite Entfernung vermöge des steifen Ge- 
stänges ete. erfolgt. 
2. Die Wechsel werden in der durch die Signale widergege- 
benen Stellung bleibend gesperrt; dadureh werden die Schwankungen 
und Erschütterungen beim Durchfahren des Wechsels vermieden 
und wird die Abnützung erheblich vermindert. 
3. Wenn ein Zug einen Wechsel zu befahren begonnen hat, 
so an scht er dessen Stellung; der Signalwärter kann weder ab- 
sichtlich noch durch Unachtsamkeit die Stellung des Wechsels ver- 
ändern, so lange nicht das letzte Räderpaar des Zuges den 'gefähr- 
lichen Punkt überschritten hat. 
Der hierzu dienende Wechselriegel greift in ein entsprechendes 
Loch der ersten Verbindungsstange der Weichenzunge ein, und kann 
die Weiche demnach erst dann gestellt werden, wenn der Riegel 
zurückgezogen wird. DasZurückziehen ist aber unmöglich gemacht, 
solange die Weiche befahren wird, weil das Riegelhebelwerk erst frei 
spielen kann, wenn es von dem Radflanche nichtmehr gehindert wird. 
Zur Zeit der Wiener Weltausstellung (1875) bekand sich der 
Saxby und Farmer’sche Apparat bereits auf eirca 55 Bahnen in 
Anwendung. 
Nach direeten Mittheilungen aus Braunsch weig, wie auch 
nach den veröffentliehten dortigen Erfahrungen, welche dieTechniker- 
versammlung der deutschen Eisenbahnverwaltungen vom September 
1574 zur Kenntniss gebracht hat, bewähren sich die Saxby und 
Farmer'schen Apparate ganz vorzüglich, sobald es sichum Stellung 
von Ein-und Ausfahrtsweichen und von Ein- und Ausfahrtssignalen 
— und nieht etwa um Stellung der Wechsel in Rangirgeleisen han- 
delt; es wird insbesondere hervorgehoben, dass die W eiehenstellung 
ganz präcise von Statten geht, dass sie sich seit 1370 in allen Jahres- 
zeiten bewährt hat und dass die Compensationsvorrichtungen gegen 
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
   
     
   
   
  
   
  
  
     
  
  
  
    
	        
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