Full text: Eisenbahn-Unter- und Oberbau (Heft 93)

  
16 Oberbau. 
Hierher gehören weiters auch noch die detaillirten Berech- 
nungen, welche in dem neuesten Werke von Hilf („Der eiserne 
Oberbau, System Hilf«, 1876) über die Unterhaltung des Ober- 
baues angestellt worden sind; es betragen nach dieser Quelle, je 
nach den Materialpreisen, nach der Materialdauer ete., die Unter- 
haltungskosten bei dem Systeme Hilf pro laufenden Meter und pro 
Anno zwischen 2.5: bis 2.53 Mark, beim Holzschwellenoberbau aber 
8.04 DIS 3.35 Mark. 
4. Ein weiterer Erfahrungssatz lautet dahin, dass der 
seit der Pariser Ausstellung verflossene kurze Zeitraum völlig genügt 
hat, um darzuthun, wie in Deutschland dem eisernen Langschwellen- 
systeme ein entschiedener Vorzug vor dem Querschwellensysteme 
nach Vautherin eingeräumt wird. 
5. Andere, seit dieser selben Zeit entstandene Erfah Tun- 
gen lehren, dass: 
a) das System Hartwich sich im Grossen nicht bewährt hat; 
dass 
b) in neuerer Zeit dem sogenannten zweitheiligen Oberbaue 
der Vorzug vor dem sogenannten dreitheiligen gegeben wird ; 
endlich 
c) dass unter den zweitheiligen Systemen das Hil’sche bis 
jetzt und so lange grössere Erfahrungen über die neue 
v. Heusinger’sche Construction und über die Variationen von 
Hilf nicht vorliegen, den Vorzug verdient; dieses System ist 
in Steigungen nnd Curven ausgedehnt erprobt worden, und für 
seine Bewährtheit spricht ferner noch der Umstand, dass man 
sich gegenwärtig zu der Legung sehr langer Strecken in der 
Linie Berlin-Metz und auf den Elsass-Lothringer Bahnen ent- 
schlossen hat. 
6.InOesterreichhattrotzder günstigen Erfahrungen Deutsch- 
lands der eiserne Geleisebau bis 1875 leider noch keine grössere 
praktische Verwendung gefunden; grössere Proben sind (wie wir 
weiter unten anführen werden) jedoch seit 1876 endlich im Zuge. 
7. Die vielen in den letzten Jahren aufgetauchten „Systeme“ 
verdienen eine solehe Bezeichnung kaum; denn die geringfügigen 
Abänderungen, welche so vielfach beliebt werden, berechtigen
	        
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