Full text: Eisenbahn-Unter- und Oberbau (Heft 93)

  
84 Oberbau. 
unumstössliches Verdienst Scheffler’s um die deutsche 
Technik, welches allein hinreichen würde, seinen 
Namen in unsere Meistertafel einzureihen. 
Der Scheffler’sche eiserne Oberbau, der ältest erprobte unter 
allen, ist nun (1877) dreizehn Jahre in Verwendung, und wenn auch 
gegenwärtig anerkannt werden muss, wie die Einführung der 
Bessemerschiene dem zweitheiligen Oberbaue, vielleicht nur momen- 
tan, aber doch thatsächlich derart zu Hilfe kam, dass das hervor- 
ragendste dieser Systeme, das Hilf’sche, heute bezüglich der ver- 
breiteten Anwendung das entschiedene Uebergewicht erhielt, und 
dass dieses das heute beliebteste und das modernste geworden 
ist: so ist dessenthalben noch durchaus nicht der Gedanke der Drei- 
theiligkeit eines eisernen Oberbaues zu Falle gebracht. Er ist es 
um so weniger, als gerade das Gebiet des eisernen Oberbaues nur 
vermöge langjähriger Erfahrung bewältigt werden kann, als gewisse 
Vortheile der Dreitheiligkeit bedeutend hervorragen und als die 
Speeculation auf diesem durch Köstlin und Battig und durch Scheffler 
angebahnten Wege keinesfalls schon als abgeschlossen erachtet 
werden kann. Ein Zeugniss für das letztere Moment bietet ja die 
soeben (1876) aufgetretene, weiter unten zu besprechende geniale 
Construction von de Serres und wieder von Battig, und die 
immerwähreude Wiederkehr neuer Entwürfe und Variationen im 
Rahmen der Dreitheilung des Oberbaues, so unter Anderem jene 
des grossen Praktikers Thommen, des Erbauers der Brennerbahn. 
Aus den Gründen nun, dass der Scheffler’sche Oberbau ın 
der deutschen Literatur die erste historische Position einnimmt; 
dass er der zulängst erprobteste ist; dass die bei ihm und durch 
ihn gewonnenen speciellen Erfahrungen von dem grössten Interesse 
für den Weiterbau der neuen Diseiplin eines eisernen Oberbaues 
überhaupt sein müssen; dass die Abwägung der Vorzüge und 
Nachtheile eines dreitheiligen Oberbaues gegenüber denjenigen 
eines zweitheiligen, wie bemerkt, entschieden noch nicht zum völli- 
gen Abschlusse gebracht ist, und dass die Speeialerfahrungen, wie 
sie beim Oberbaue in Braunschweig bis jetzt erzielt wurden, unseres 
Wissens bis jetzt noch nicht veröffentlicht worden sind: aus diesen 
Gründen glaube ich den vorstehenden Bericht über Eisenbahn-Ober- 
bau vervollständigen zu können, wenn hierunten die in Braunschweig
	        
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