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99 L. Ditfcheiner.
brannte Knallgas-Blafen liefern defto mehr verfchwommene Figuren, je gröfser
fie find und je tiefer ihr Klang ift. (Pogg. Annal. 149, 424.)
Der Apparat zur Demonftration der Brechung des Schalles befteht aus
zwei aus Holzbrettern gefertigten Parabelftücken, deren jedes durch einen Schnitt
fchief zur Parabelachfe auch durch eine gerade Linie begrenzt wird. An der
Begrenzungslinie legt man nun diefe beiden fo aneinander, dafs ihre Umgrenzung
eine continuirliche ift, und die geraden Schnitte müffen fo geführt werden, dafs
die Neigungen beider Achfen gegen die gemeinfchaftliche Normale der Schnittlinie
dem Brechungsverhältniffe von Luft und Kohlenfäure entfprechen. Ein ganz
gleiches Paar folcher Bretter wurde ebenfalls gebildet und beide Paare in einer
gewiffen Diftanz durch einen die Ränder verbindenden und den Raum nach aufsen
fchliefsenden Blechftreifen verbunden. Diefer fo gebildete Cylinder wird nun
durch eine parallel der geraden Schnittlinie nicht zu ftark gefpannte Membran in
zwei Theile getheilt. In den einen auf diefe Art entftehenden Raum wird Luft,
in den andern Kohlenfäure gegeben, fozwar, dafs, wenn in dem Brennpunkte der
einen Parabel ein Funke überfpringen, oder eine Knallgasblafe zur Explofion
gebracht wird, die von dort ausgehenden Schallftrahlen vom Blechftreifen parallel
zur Parabelachfe refledtirt werden, auf die Membran gelangen und dort in das
andere Medium gebrochen, von dem Blechftreifen abermals refledtirt und im
Brennpunkte diefer Parabel wieder vereinigt werden. Nach den Verfuchen von
Mach geben die Funken keine Staubfigur im anderen Brennpunkte, da die von
ihnen ausgehende Wellenbewegung zu fchwach ift, um zwei Reflexionen und eine
Brechung ohne Schaden zu ertragen. Selbft Knallgasblafen geben diffufe, kaum
brauchbare Figuren im zweiten Brennpunkte. Defshalb hat Mach, um wie bei der
reflectirenden Ellipfe eine gefchloffene Wellenfläche zu erhalten, einen anderen
Verfuch ausgeführt. Man conftruire um die Punkte A und B eine Eicurve
+ 5/,v = Contt., fo dafs nicht beide Punkte innerhalb diefelbe fallen, und bringe
drei folche Bretter parallel übereinander. Das mittlere ift etwas kleiner. Der
Rand des mittleren und des oberen Brettes find durch eine Membran verbunden
und der Raum mit Kohlenfäure gefüllt. Das mittlere und obere Brett verbindet
ein Blechftreifen und zwifchen dem unteren und mittleren befindet fich Luft. Der
Funke überfchlägt in Luft in A, die Schallwelle biegt um den Rand des mittleren
Brettes durch dieMembran in die Kohlenfäure ein und erzeugt in dem Punkte 3
auf der beftäubten Glasplatte eine fchöne fcharfe Staubfigur. Die Figur verfchwin-
net und es entftehen einige, jedoch nicht mehr concentrifche Rippen in einem
anderen Punkte C, wenn die Kohlenfäure durch Luft erfetzt wird. (Pogg. Ann.
149, 428.)
Bei dem Apparate für die Schwingungen geftrichener Saiten find zwei
Saiten kreuzweife über einander gefpannt, fo dafs die eine etwa in zwei Centimeter
Entfernung über die andere hinweggeht Wenn man diefe Saiten gleichzeitig mit
dem Bogen ftreicht, fo erhält man in dem Ueberdeckungsfelde der beiden ver-
fchwommenen Saitenbilder ein fehr fchönes, fcharfes Parallelogramm, das fich
langfam ändert und zeitweilig zu einer geraden Linie zufammenfchrumpft. Man
fieht daraus, dafs, weil die Schwingungscurve für alle Phafenunterfchiede ein
Parallelogramm ift die Saite nur mit conftanter Gefchwindigkeit hin- und hergehen
kann. (E. Mach, Pogg. Ann. 134, 311.)
Bei dem Apparate zu ftrobofkopifchen Unterfuchungen der Luftwellen
ift eine Reihe König’fcher Brenner in die Seitenwand einer Orgelpfeife eingefetzt.
Macht man die Flammen fehr klein, fo leuchten fie faft nur momentan periodifch
auf und es laffen fich die Schwingungen der Stimmgabeln, Saiten, Pfeifen u. f. w.
bei diefem Lichte fehr fchön und fcharf beobachten Die Kundt’fchen Staub-
wände fieht man auf diefe Weife in einer gläfernen Orgelpfeife fehr fchön hin-
und herfchwingen. Man kann die Luft in der Pfeife auch mit fehr fchönen Quer-
linien überziehen auf folgende Weife. Ein Platindraht ift an der oberen Wand
der horizontalen Pfeife der ganzen Länge nach durch das Rohr gezogen. Derfelbe