= Ferdinand Lippich.
tirung ift nach Girgenfohn mit Spitzencontadt eingerichtet. Hugershoff in
Leipzig brachte eine Wage zu phyfiologifchen Zwecken für 5 Kilogramm Bela-
ftung noch 5 Milligramm angebend; eine kleinere Wage bei 150 Gramm Belaftung
noch für o'ı Milligramm empfindlich; eine Löthrohr-Probirwage für 20 Gramm
Belaftung noch 1%, Milligramm anzeigend. Die trefflichen Leiftungen diefes
Mechanikers wie die der Fiimen Sauterin Ebingen (Württemberg) und Kern
in Onftmettingen (Württemberg) find fchon lange anerkannt genug. Bofch in
Jungingen (Hohenzollern) legt die Mittelfchneide der ganzen Länge nach auf
ebene Steinlager; feine Wagen zeigen bei der Maximalbelaftung noch ein Mil-
liontel derfelben an. Diefer wie auch Reimann und Müllerin Berlin brachten
hübfche Handels- und Tarawagen. Letzterer überdiefs eine Bu nge’fche Wage
für 500 Gramm Belaftung und noch o°2 Milligramm angebend. Die Schöne-
mann'fchen Wagen vonKuhtzinBrandenburg zeigen bei 150 Kilogramm Belaftung
noch 0'25 Gramm an. Sehr preiswürdig find Lotter's (in Nürnberg) Tafelwagen,
fowie die Handelswagen von Chriftian und Wehfritz. Köpping’s in
Nürnberg) fehr compendiöfe Federwage reicht bis 9 Kilogramm und dient zum
Wägen kleiner Kinder. Das Gegenftück hiezu bildet die von Sto llenreuter
ausgeftellte Federwage nach Jolly.* Sie befteht aus einem langen, fpiralförmig
gewundenen dünnen Drahte, an deffen Ende zwei Schälchen hängen; das unterfte
taucht unter Wafferund dämpft hiedurch die Bewegung. Die Feder hängt vor einem
Spiegelftreifen mit Millimetertheilung, um die Senkungen der Schalen ablefen zu
können. Der Apparat ift fehr empfindlich und kann namentlich zu Dichtenbeftim
mungen von Mineralien etc. zweckmäfsig verwendet werden.
Nicht fehr viel erübrigt von den übrigen Ländern zu berichten. In Frank-
reich konnte man eine Sammlung von Säulenwagen fehen, die zur Aichung der
Gewichte dienen und von Callot in Paris gebaut waren. Eine analytifche Wage
von derfelben Firma hatte eine Aluminiumsfchiene zu Aufnahme des Reiters und
Balkenarretirung mit Spitzencontad, Hardy in Paris hat feine frühere Bauart
der Wagen beibehalten. Schneiden und Haken der Schalenaufhängung find
ähnlich wie bei Staudinger und Buff angebracht; allein der Bügel mit der
lanzettförmig zugefchärften Aufhängefchneide reicht behufs Anbringung einer
Correctionsfchraube foweit nach abwärts, dafs die Haken ftreifen müfsten, würde
man den aufwärts gerichteteten Arm nicht fchief ftellen. Dadurch erhält die Wage
ein eigenthümliches Ausfehen. In '/ıo der Armlänge ift eine dritte Schneide ange-
bracht, die beim Wägen kleinerer Maffen zur Aufnahme der. Gewichtsftücke dient.
Adam Guedvillo in Moskau hat in feinen Wagen Vorzügliches
geleiftet. Wenn auch etwas mafliv gehalten, find fie in allen ihren Theilen wohl-
durchdacht angeordnet und von folider Bauart. Im Wefentlichen ift diefe über-
einftimmend mit der von Deleuil adoptirten. Die Arme der Abhebevorrichtung
erhalten an ihren Enden eine Führung mittelft verticaler Stahlftifte und find für
Spitzencontadt eingerichtet. Die Lager der Aufhängefchneiden für die Schalen
find fchwalbenfchweifförmig vertieft, was wohl weniger zweckmäfsig erfcheint.
Für die drei Wagen, die ausgeftellt waren, fehlten leider die Angaben über ihre
Empfindlichkeit.
Bruny in Chaux de fonds, Neuenburg, brachte eine fchön gearbeitete Gold-
und Silberwage; die Soci&t& Gen&voife eine fehr compendiöfe Federwage
von nur 000 Gramm Gewicht, in einem Etui, 17 Centimeter lang und 7 Centimeter
breit. Sie reicht bis 10 Kilogramm mit einer Genauigkeit von wenigftens 5 Gramm
und dient für ärztliche Zwecke zum Wägen Neugeborener.
In Italien waren Wagen für verfchiedene Zwecke, Tara-, Seide- und Gold-
wagen, Decimal- und Tafelwagen von Schiavi in Udine, Mercantiin Udine,
Opeffi in Turin ausgeftellt, von letzteren auch eine analytifche Wage, die
* Sitzungsberichte der königlich baierifchen Akademie der Wiffenfchaften zu München,
1864, I, pag. 262.
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