Ferdinand Lippich.
Von Dynamometern und Dynamographen bemerkten wir in Gruppe XIV
nur zwei, die von Kraft in Wien verfe Eu gt waren, und zwar einen Zugdyna-
mograph nach Burg und einen Kurbeldynamogra ph. In beiden Inftru-
menten wird die durch die ESS SR erzeugte Ausbiegung einer ent-
fprechend geformten Feder, in bekannter Weife durch einen Stift auf einem Papier-
ftreifen m: ne irt, der fich ee cht gegen die Richtung bewe gt, nach abe der
Stift ausweicht; und zwar ift die Ro des Papie ee ns proportional
der Gefchwindigkeit des Angrifispunktes Br Kraft
An fogenannten F allmafchinen zur Nachweifung der Gefetze einer
durch eine conftante Kraft erzeugten geradlinigen Bewegung und fpeciell der
Bewegung eines freifallenden Körpers war aufser einer Attwood’fchen Fall-
mafchine gewöhnlicher Conftrudtion von Hauck, ein eben folcher Apparat von
Vennemann in Aachen, der jedoch mit grofser Sorgfalt gearbeitet und mit
mehreren meift nicht gebräuchlichen Zugaben verfehen war, ausgeftellt. Die
Achfe des Rädchens, welches die a Schnur mit den en trägt, läuft
auf Frictionsrollen; die Schnur ift am unteren Ende des Geftelles über ein zweites
Rädchen geführt. In deffen Nähe befindet fich ein kleiner Elektromagnet, der das
Gegengewicht fefthält und im geeigneten Momente durch Stromunterbrechung
die Auslöfung bewirkt. Das fallende cylindrifche Gewicht hat kreisrunde Oeff-
nungen in den Fangplatten zu paffiren. Diefe Fangplatten find getheilt und es
fteht der eine Theil mit der metallenen Mittelfäule, der andere a einer Metall-
fchiene an der Scalenfäule in leitender Verbindung, zu welchen Säulen die Drähte
einer Batterie leiten. Indem fich das Zulegegewicht auf die Fangplatte legt, wird
der Strom gefchloffen und hiedurch ift es möglich, den Moment des Endes der
Bewegung durch Anhalten eines durch Uhrwerk getriebenen Zeigers erfichtlich
zu machen.
Edelmann & Hipp hatten ihre Vorrichtungen gebracht, durch welche
fie, erfterer in Verbindung mit dem Chronographen von Beetz, letzterer mit
feinem Uhrchronofkope die Fallgefetze für fehr mäfsige Höhen A een
Berühmt durch ihre lien lange ee find die von Hardy
in Paris conftruirten Gyrofkope. Ein Bi nach Foucault zum Nachweife
der Achfendrehung der Erde, fowie einPolytrop von Sire.waren ausgettellt.
Letzteres Inftrument befteht aus einem verticalen Kreisringe, der mittelft Kurbel
um eine verticale Achfe gedreht werden kann. Diefer Ring ftellt einen Erd-
meridian vor. Ein kleines Gyrofkop kann an dem Ringe in beliebigen Breiten feft-
geftellt werden und es können auf diefe Weife mit dem Apparate die Erfcheinungen
wie fie fich an einem Gyrofkope in verfchiedenen Orten auf der Erdober-
fläche darbieten, fowie auch die Präcesfion der Nachtgleichen etc. demonftrirt
werden.
Eine intereffante Einrichtung hat Silva Pinto zen Foucault’fchen
Pendel gegeben, durch welche es möglich wird, den Verfuch mit einem Pendel
von I Meter Länge auszuführen. Die Bewegung des ie wird durch die Wir-
kung eines Elektromagneten unterhalten und zwar in folgender Weife: Genau
unter der Gleichgewichtslage des Pendels ift ein kleiner verticaler Elektromagnet
aufgeftellt, der einen Strom automatifch magnetifirt wird; die Kugel des
Pendels trägt ihrerfeits ein kleines conifches Stück weichen Eifens. Bei irgend
einer Lage des Pendels liegt die auf den Eifenkern der Kugel wirkende Kraft in
einer verticalen, durch die Gleichgewichtslage des Pendels gehenden Ebene und
vermag en nicht das Pendel aus der Vorhandene Schwingungsebene heraus-
treten zu machen. Es wird demnach die Drehung der Scl ıwingungsebene durch
ie Achfendrehung der Erde allein zur Erfcheinung kommen. Die Magnetifirung
des Elektromagneten wird fo regulirt, dafs letzterer nur während eines Theiles
der abwärtsgehenden Halbfchwingung des Pendels thätig ift. Ein horizontaler,
getheilter Kreis mit Diopteı dade: zum Einvifiren desPe ndallacis und ein durch
den Elektromagneten in Gang gefetztes Zählwerk vervollffändigen den Apparat.
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