Full text: Mathematische und physikalische Instrumente (Heft 60)

     
     
  
  
  
  
  
  
     
  
  
  
  
  
  
  
     
  
  
  
  
  
   
    
  
  
    
  
  
    
   
    
   
  
  
   
     
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Dr W. Tinter. 
Zur fchnelleren und leichteren Aufftellung des Inftrumentes ift der Nonius- 
träger des Stundenkreifes mit einem zu der Kreisebene fenkrechten Höhenbogen 
verfehen, deffen Alhidade zwei Libellen trägt; die eine ift der Verbindungs- 
geraden der Nullpunkte beider Nonien parallel, die andere fenkrecht zu diefer 
Richtung. Diefes ganze Syftem von Theilen kann mittelft zwei Handfchrauben in 
engen Grenzen um die Stundenachfe gedreht werden. Stellt man dann bei der 
Aufftellung des Inftrumentes an einem Orte die Alhidade des Höhenbogens auf 
die diefem Orte entfprechende Polhöhe ein und dreht man dann das ganze 
Syftem um die Stundenachfe fo lange, bis beide Libellen einfpielen, fo hat letztere 
gegen den Horizont des Ortes die verlangte Lage. Zur genauen Einftellung der 
Stundenachfe in den Meridian ift die Platte, welche letztere trägt, mit zwei Hand- 
fchrauben ein wenig verftellbar. 
Durch das Einftellen des Inftrumentes für verfchiedene Polhöhen wird 
aber die Lage und die Entfernung des Stundenkreifes zum Triebwerke der Uhr 
eine andere; es wurde daher die Verkupplung des Uhrwerkes mit dem Stunden- 
kreife derart ausgeführt, dafs die Lagerungen der Ueberfetzungsachfen jeder 
Stellung des Stundenkreifes und deffen Wendefchraube fich von felbft gegen das 
Uhrwerk entfprechend ftellen können; die Auslöfung der Stundenkreis-Wende- 
ichraube aus dem Stundenkreife gefchieht einfach durch das Ausziehen eines 
Stabes aus dem Uhrwerke. 
Die Gleichförmigkeit des Ganges des Triebwerkes wird durch einen 
Centrifugalregulator mit Fridtion zu erreichen gefucht. 
Zu erwähnen wäre der im Triebwerke angebrachte eigenthümliche 
Kegelräder-Eingriff, durch welchen es bei Anwendung eines einfachen Schlüffels 
möglich wird, die Ueberfetzungswelle zur Wendefchraube beliebig nach rechts 
oder nach links zu drehen, fo dafs die Stundenachfe gleichzeitig der Bewegung 
durch die Hand und durch das Uhrgewicht folgt, ohne dafs der regelmäfsige 
Ablauf der vom Uhrgewichte abhängigen Theile alterirt würde. 
Der gröfsere von OÖ. Schaeffler ebenfalls hauptfächlich für Reifezwecke 
ausgeführte Refractor ift in feiner Conftrudtion dem kleinen ähnlich; das Objectiv 
ıat 158 Millimeter Oeffnung und 2'210 Meter Brennweite. Die vorhandenen 
Oculare geftatten die Vergröfserungen: 33, 42, 50, 84, 108, 252, 330, 420,504; 
beigegeben find diefem Refradtor: ı Pofitionsmikrometer, ı Spectralapparat, 
2 Ringmikrometer, 6 Sonnenblenden aus fchwarzem Glafe und 6 aus verfilbertem 
weifsen Glafe. 
Das von Plöfsl & Comp. ausgeftellte Inftrument ift für verfchiedene Pol- 
höhen eingerichtet, hat ein Fernrohr von 75 Millimeter Oeffnung und 0.850 Meter 
Brennweite des Objectives, zwei terreftrifche und drei aftronomifche Oculare, 
mit denen Vergröfserungen von 42 bis 145 erzielt werden können. Sowohl 
Stunden. als Declinationskreis hat 0'135 Meter Diameter; die Nonien geftatten 
die Ablefung bis auf 4 Secunden, beziehungsweife ı Bogenminute. 
In der letzten Periode der Ausftellung wurde ein noch unvollendeter 
Refradtor von der Firma Carl Fritfch in der öfterreichifchen Abtheilung auf- 
geftellt; derfelbe ift für eine beftimmte Polhöhe eingerichtet, hat ein Fernrohr mit 
einem Objedtive von 0'290 Meter Oeffnungund 3'950 Meter Brennweite. 
Parallaktifch montirte gröfsere Fernrohre ohne Kreife waren in der 
öfterreichifchen Abtheilung noch ausgeftellt von Plöfsi & Comp., von Fritfch, 
Hauck und Waldftein. 
Unter den Plöfsl & Comp. ausgeftellten fechs parallaktifch montirten 
Fernröhren befanden fich drei gewöhnlicher und drei dialytifcher 
Conftruction.
	        
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