48 Dr; W. Tigter.
einen Zahn weiter geht, wodurch die Gleichförmigkeit der Bewegung des Uhr-
werkes, demnach auch jene des fich zwifchen 2 und 2’ bewegenden Papierftreifens
p erzielt wird. Das Markiren der Zeichen auf dem Papierftreifen $ gefchieht durch
zweiCapillarfedern c von Glas, welche mit ihren meffingenen Faffungen in die ent-
[prechenden Höhlungen der beiden Lamellen / und /, gepafst find. Das weitere
Ende einer jeden eine communicirende Röhre darftellenden Feder reicht in das
Tintengefäls G, während die feine Spitze auf dem Papierftreifen Z aufruht. (Fig. 6
macht diefes klar.) Die Enden der beiden Lamellen Z, /, find beziehungsweife in
entfprechenden Theilen der Bügel 64, d, derart eingelagert, dafs fich dafelbft
e horizontale Drehachfe ergibt, um welche fich jede Lamelle bewegen läfst.
Die Bügel ö, und Ö, find mit den Platten (Anker) 4, und A, verfchraubt, welch’
SIDE
letztere fich um die durch die beiden Schraubenfpitzen s;, sy und s,, $9 gebil-
deten horizontalen Drehachfen bewegen können. Die Anker A, und A, liegen
über den Elektromagneten 2, 2% beziehungsweife e,, ce, und werden in dem
Augenblicke, als die betreffenden Elektromagnete von einem Strome umkreifet
werden, von diefem angezogen, durch diefe Bewegung von 4, oder A, nach
abwärts ift eine feitliche Abweichung der Spitze der Feder c oder c, fenkrecht
zur Bewegungsrichtung des Streifens verknüpft; die fonft ohne Unterbrechung
von den Federn befchriebenen Linien erleiden nur in dem Augenblicke eine
Unterbrechung, in welchem der Stromfchlufs hergeftellt wird.
An dem Brete, auf welchem der ganze Apparat aufgebaut ift, befinden fich
die acht unter einander ifolirten Metallplättchen; das zweite und dritte, ferner das
fechste und fiebente find durch Spiraldrähte in leitender Verbindung; die Drähte
der Spulen e, Er ER, £, find in der aus der Zeichnung zu entnehmenden Weife
verbunden. If nun in den Strom der Uhrbatterie (U. B.) die mit einem Contact-
werke verfehene Uhr eingefchaltet, fo wird bei jedem Contadte der Uhrftrom
gefchloffen, der Anker A, dabei angezogen und durch die mit /, verbundene Feder
las Zeichen gemacht, welche Zeichen natürlich regelmäfsig nach jedem Contacte
wiederkehren. Wird. aber in den Strom der Signalbatterie (S. B.) der Schlüffel
oder Tafter eingefchaltet und mit diefem in dem Augenblicke des Eintrittes der
Erfcheinung der Strom von S. 2. gefchloffen, fo wird der Anker A, angezogen,
fomit von der mit% verbundenen Feder ein Zeichen gemacht, welches nun mit der
von der Uhrfeder gemachten Zeitfcala leicht in Verbindung gebracht werden kann.
Die Lamellen / und /, beftehen je aus zwei gegen einander ein wenig ver
ftellbaren Theilen, um-fo die Spitzen der Federn einander näher oder entfernter
und in eine und diefelbe Senkrechte gegen die Richtung des Streifens bringen zu
g
können; beffer wäre diefes zu erreichen, wenn die Achfen der Hülfen, in denen
die Federn ftecken, fchief gegen die oberen Begrenzungsflächen der Lamellen wären.
Zur Regulirung des Hubes der beiden Anker, beziehungsweife der Gröfse
der feitlichen Ausweichung der Feder bei dem Contadte dienen die Schräubchen
und zum Zurückführen der Anker in ihre Lage nach dem Contacte dienen die
Schraubenfedern / und /,, deren Spannung mit dem Schräubchen «& regulirt
werden kann.
Die Gleichförmigkeit im Gange diefes Chronographen ift eine ganz voll-
kommene und wird ficher von keinem anderen Chronographen übertroffen. Auch
ift es ein Vortheil, die Zeichen gut fichtbar zu haben, was bei dem Ablefen der
Streifen fich merkbar macht.
Nachtheilig wirkt nur das öftere Verfagen der Schreibfedern, durch deren
Auswechslung oft vielZeit verloren gehen kann, ferner das etwa bei der Beobachtung
vorkommende Verftellen der beiden Federn gegen einander, wodurch eine Aende-
rung in der Parallaxe der Federn eintritt. Man wird daher auf das wiederholte
eftimmen der Federnparallaxe in einer Beobachtungsreihe die nöthige Aufmerk-
famkeit lenken mülffen.
Die fchwingende Feder als Regulator wurde von Hipp fchon ım
Tahre 1847 bei dem Chronofcope angewen det.
a