Full text: Mathematische und physikalische Instrumente (Heft 60)

  
Dr. W, Linter. 
Heliotrop nach Reitz, (1871) ausgeführt von Dennert und Pape 
Fig. 
Derfelbe befteht aus einer Verbindung von zwei Spiegeln A und 2; letzterer 
ift lichtgebend, demnach, um ihn in jede beliebige Lage bringen zu können, um 
zwei zu einander fenkrecht ftehende Achfen beweglich. 
a ift eine unbelegte oder ganz 
freie Oeffnung von circa 15 Millimeter 
Durchmeffer, der gegenüber in gleicher 
Höhe der kleine Spiegel A derart fteht, 
dlafs feine matte Spiegelfläche zur optifchen 
Achfe des Fernrohres fenkrecht ift. 
Mit Hilfe des Ringes und der drei 
in runde Anfätze ausgehenden Schräub- 
chen s kann diefer Hiliotrop auf ein ent- 
fprechendes Fernrohr aufgefteckt werden. 
Die zwei Corredtionsschräubchen c und 
b, wovon erfteres eine Neigung von A 
gegen die Horizontale | letzteres eine 
Drehung um die Verticale bewirkt, dienen 
zur Herftellung der,richtigen Lage des klei- 
nen Spiegels 4 gegen die Fernrohrachfe 
Die Prüfung auf die Richtigkeit diefer verlangten Eigenfchaft ift einfach 
nung von a oder noch beffer 
  
En u 0. To:lenlimuler 
folgendermafsen durchzuführen: Ueber die freie Oefl 
nach Entfernung von A richte man die Vifur des Fernrohres nach dem kleinen 
Spiegel 4; dann richte man die Auszugsweite des Oculares derart, dafs man das 
Bild des Spiegelbildes des Fadenkreuzes im Fernrohre deutlich fieht; fällt diefes. 
beziehungsweife der Kreuzungspunkt des Bildes mit dem Kreuzungspunkte des 
Fadennetzes des Fernrohres zufammen, fo ift die verlangte Eigenfchaft erfüllt, 
wo nicht. wird felbe mit Hilfe von c und d hergettellt. 
Perfpectivlineale. 
Diefe für die Mefstifch-Aufnahme fo wichtigen Inftrumente waren haupt- 
fächlich durch Oefterreich vertreten. was wohl mit dem Umftande, dafs eben in 
Oefterreich die Mefstifch-Praxis fo ausgebildet ift, zufammenhängt. Die Mecha- 
niker E. Kraft & Sohn, Schablafs & Sohn, Starke & Kammerer in Oeltter- 
reich hatten derartige Inftrumente ausgeftellt, ferner war noch Italien und 
Japan vertreten. 
Die gewöhnlichen Conftrudionen des Perfpecdtivlineales der drei genannten 
Firmen find faft in alle Lehrbücher der praktifchen Geometrie übergangen, fo dafs 
felbe hier nicht näher erörtert zu werden brauchen. Zu erwähnen verdient, dafs 
Kraft im Jahre 1834— 1835 dieElevat ionsfcehraubeundLibelleanwandte, 
jene unentbehrlichen Hilfsmittel, durch welche man die Vifirebene unabhängig 
von einer kleinen Neigung des Tifches vertical ftellen kann. In letzter Zeit hat 
Kraft, um das Volumen bei der Verpackung diefes Inftrumentes zu vermindern, 
die Anordnung in der Conftrudtion getroffen, dafs das Fernrohr mit dem oberen 
Theile der Säule, auf welcher dasfelbe gebaut ift, um eine in dem unteren Theile 
der Säule angebrachte horizontale Drehachfe niedergelegt werden kann. 
Von den fechs verfchiedenen Conftructionen des Perfpectivlineales nach 
G. Starke find drei derfelben befonders erwähnenswerth, welche zunächtft fol- 
genden Vortheil befitzen. 
Zur leichteren Unterfuchung der einen verlangten Eigenfchaft. dafs die 
horizontale Drehachfe des Fernrohres zur Ebene des Lineales parallel, oder. dafs 
die Libellenachfe zur horizontalen Drehachfe parallel fein foll, hat Starke dem 
Inftrumente eine kleine in fich berichtigte Redificationslibelle beigegeben, welche 
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