Full text: Mathematische und physikalische Instrumente (Heft 60)

  
   
  
    
  
  
   
   
   
   
  
   
  
   
    
   
   
  
   
  
  
  
   
  
   
  
  
   
  
   
  
  
  
  
  
    
    
  
    
   
   
  
  
  
  
  
  
   
  
   
   
    
   
  
   
    
  
5 6 Dr. W. Tinter. 
DieFirmaKraft&Sohn, welche fchon in den Jahren 1827— 1828 eine bedeu- 
tende Verbefferung an der damals beftehenden Conftrudtion des Melfstifches vor- 
genommen hatte, und welche bis zum Jahre 1873 allein 2150 Stücke für die Praxis 
geliefert hat, fuchte ihre Conftrudtion in einem höchft forgfältig gearbeiteten 
Exemplare zur Geltung zu bringen. Es mag die Genugthuung a Firma für 
ihre Leiftungen im Baue des Mefstifches wohl als der einzige Entfchuldigungs- 
grund für die on äufserft fchöne Ausftattung diefes ausgeftellten Exem- 
plares, wie fie eben in der Praxis nicht zur Anwendung kömmt, gelten 
Die Conftrudion des Kraft’fchen Mefstifches ift zu bekannt, als dafs es 
nöthig erfcheint, hier näher darauf einzugehen. 
Die Firma Starke & Kammerer hatte ein Exemplar des Melfstifches 
nach der Een G. Starke, wie fie feit Anfang 1873 ausgeführt wird, aus- 
geftellt; diefelbe zeichnet fich vor jener im ı. Hefte der Zeitfchrift des öfter- 
reichifchen Ingenieur- und Architektenvereines, Jahrgang 18060, befchriebenen 
Conftrudtion durch die einfache Klemmung und die ficher wirkende Mikrometer- 
Bewegung der Kreisbewegung des Tifchblattes aus. Näheres hierüber findet 
man in den Vorträgen über niedere Geodäfe von Dr. W. Tinter. 1873 und 1874. 
Autographien. 
Der in der japanefifchen Abtheilung ausgeftellte Mefstifch fiel nur dadurch 
auf, dafs das Papier, ftatt auf dem Tifchblatte aufgefpannt zu fein, über zwei 
Rollen ging; von der einen konnte es abgewickelt, auf der anderen hingegen 
ee lt und mittelft Sperrvorrichtungen in genügender Spannung über dem 
Tifchblatte erhalten werden. 
Iheodolithe. 
Diefe für die genaue Meffung der Torizontalwinkel beftimmten Inftrumente 
waren in rebuliet, bedeutender Zahl zu finden; wir wollen auch hier jene Winkel- 
Mefsinftrumente aufnehmen, welche eigentlich bei den Univerfal-Nivellirinftru- 
imenten einzureihen wären, da fie auch die Meffung von Verticalwinkeln mit der- 
felben Genauigkeit, als jene bei der Meffung der Horizontalwinkel ift, und die 
Diftanzmeffung geftatten, welche Inftrumente aber unter dem Namen „Theodolith“ 
ausgeftellt waren. 
Die Staaten Dänemark, Deutfchland, England, Italien, Oefter- 
reich und die Schweiz waren a mehr der minder vollkommene Leiftun- 
gen im Baue diefer Inftrumente vertreten. 
Dänemark. a Etabliffement Jünger in Kopenhagen hatte zwe 
Theodolithe te Der minder vollkommene ift zum Repetiren eingerichtet, 
hat einen oe allneis von 0.211 Meter, einen Höhenbogen von 0.100 Durch- 
meffer. 
Die bezüglichen Theilungen können mit Hilfe des Nonius nur bis auf eine 
Bogenminute gelefen werden. Das Fernrohr ift durchfchlagbar, trägt zwei Ringe, 
auf welche eine empfindliche Auffatzlibelle gefetzt wird; es kann demnach das 
Inftrument auch zum Nivelliren verwendet werden. Eine zweite Auffatzlibelle 
für die horizontale Drehachfe dient zum Horizontalftellen des Inftrumentes, eine 
Alhidadenlibelle für den Höhenbogen; ein Bouffole findet fich auch noch entfpre- 
chend angebracht. 
Das Heben oder Senken des beweglichen Lagers ift einfach, aber doch 
ficher mit nur einer Schraube durchführbar. 
Der zweite Theodolith hat einen Horizontalkreis von 0'203 Meter Durch- 
meffer, deffen Theilung bis auf 15 Secunden direct gelefen werden kann, ein 
excentrifches Femrohr und gar keinen en Die zum Horizontalftellen 
des Inftrumentes nöthige LiBene ift mit der Alhidade verbunden. Die horizontale 
Drehachfe ıft vom Mechahlkert fenkrecht zur verticalen Umdrehungsachfe geftellt 
ein bewegliches Lager ift nicht vorhanden. 
  
	        
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