78 Dr. W. Tinter.
ftellt. Um die Scheibe 4 wickelt fich ein Metalldraht, welcher mit einem Schwimmer
in Verbindung fteht, der in einem aus Kupfer oder verzinktem Eifen hergefteilten
Schachte auf- und niedergeht. Wenn derSchwimmer finkt, fo dreht der Metalldraht
die Scheibe 4; beim Steigen des Schwimmers wird 4 durch eine auf die Scheibe 3
gewickelte Schnur, an welcher ein Gewicht wirkt, in entgegengefetzter Richtung
gedreht. Die Achfe @ der Scheiben 4 und 3 geht in die doppelgängige, äufserft
forgfältig gearbeitete Schraube S aus. Die Mutter für diefelbe ift in M; mit ihr ift
durch den Stab 5 und das Querftück g der um die Schraubenfpitzen e drehbare
Rahmen 7 in Verbindung, in welchem die Achfe der Rolle Z eingelagert ift.
Letztere bewegt fich in radialer Richtung auf der Glasfcheibe s, die durch ein
Uhrwerk in 24 Stunden eine volle Umdrehung macht. Es ift zu dem Ende mit der
Büchfe, mit welcher die Scheibe s auf einem verticalen Zapfen ruht, eine am
Umfange mit Schraubengewinden verfehenen Scheibe sı in Verbindung, in welche
Schraubengänge die Schraube o eingreift, dieeben durch das Uhrwerk gedreht
wird. Die Metallfeder f kann mit den Schrauben # fo gefpannt werden, dafs fich
die Büchfe mit s um den Verticalzapfen leicht aber doch ficher dreht. Die Füh-
rung der Schraubenmutter wird durch den Anfatz » (Fig. 29), der fich durch das
entgegenwirkende Gewicht g an die mit einer fcharfen, parallel zur Achfe von $
geftellten Kante verfehene Metallplatte = lehnt, bewerkttelliget.
Zur Aufhebung des todten Ganges dienen die Gegengewichte g,.
TheoriedesApparates. Bei irgend einem Wafferftande, etwa beiNul!
des Pegels, ftehe die Rolle A in der Mitte O von s; beim Steigen des Waffers rückt
die Rolle von O gegen O0’. Würde fich die Scheibe 4 einmal umdrehen, fo hat fich
auch der Wafferftand um die Gröfse des Umfanges U der Scheibe A geändert.
Wäre etwa für die Aenderung 4 im Wafferftande die Verfchiebung der Rolle O 0’
und ift g die Höhe eines Schraubenganges, fo ift
OO = und umgekehrt
U
H==.0'0" ren
5
Man erhält demnach die Wafferftands-Höhe Z, wenn man den Abftand der
Rolle vom Mittelpunkte der Scheibe mit dem einem beftimmten Inftrumente zu-
U
kommenden conftanten Co£fficienten „ multiplicirt.
Um zu erfahren, um wie viel fich der Auflagepunkt der Rolle R auf der
Scheibe s durch die vereinte Wirkung der wechfelnden Wafferflände und der
Drehung der Scheibe s radial weiter bewegt, bedenke man Folgendes:
Ift # der Umfang der Rolle Z, ferner die am Zählrädchen und an der
getheilten Trommel abgelefene Umdrehungszahl z, fo ift der Weg s eines Punktes
des Umfanges von A
S—U.I...2.
In einer unendlich kurzen Zeit dreht fich die Scheibe durch das Uhrwerk
um dp, die hiemit verknüpfte Drehung der Rolle A fei ds, fo it, wenn d den Ab-
ftand der Rolle vom Mittelpunkte der Scheibe zur felben Zeit bedeutet,
ds=d.do.
Durch Integration erhält man:
s=/d.de...3,
das ift, den Weg s, um welchen fich ein Punkt des Umfanges von £ in einer
Zeit, welcher der Drehungswinkel # entfpricht, weiter bewegt hat.
Die Verbindung von ı mit 2 gibt:
u.z=/d.do.
o
= (