*. Leander Ditfcheiner.
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fo angebracht, dafs es bequem in die Tafche gefteckt werden kann; feine Achfe ift
in vier Steinen gelagert. (Dr. E. Zetzfche, kurze Mittheilungen über die in Wien
ı873vonSiemens &Halske inBerlin ausgeftellten neuen Telegraphenapparate.
Zeitfchrift fürMathematik und Phyfik.) Aufserdem brachten Siemens&Halske
das Haarnadel-Galvanofkop zum Anzeigen fehr kurzer Ströme und ein Control-
Galvanofkop und Einfchaltevorrichtung für Leitungs-Controlftationen.
Von genauen Mefsinftrumenten, wie Sinus- ad Tangentenbouffolen. finden
wirbeiSiemens&HalskeinBerlin, fowiebeiSiemensBrothersinLondon
die bekannte Sinus- und Tangentenbouffole, ferner eine Sinusbouffole, zugleicl
als Differentialgalvanometer verwendbar, und eine Tangentenbouffole, beide nach
der Siemens’ fehe n Conftrudtion. Sinus- und Tangentenbouffolen lieferten auch
Digney freres etCie. und die Adminiftration des Ti ignes teleEgraphiques; Letztere
eine Tangentenbouffole nach der Modification von I garde.
Hierher gehört auch das aperiodifche Spiegelgalvanometervon
Siemens&H on kein Be on Der Vortheil diefes Imre liegt in der Ape-
riodicität der Bewegung des Magnetes, das heifst der Eigenfchaft, dafs, wenn ein
Strom die Rollen des ee ars dnsehlkätst und der Magnet abgelenkt
wird, derfelbe keine Schwingungen um feine neue Gleichgewichtslage ausführt, fon-
dern fofort in derfelben ftehen bleibt. Diefe Eigenfchaft a ıt ein rafches und
ficheres Arbeiten und aufserdem werden die Störungen, durch Erfchütterungen des
Haufes hervorgerufen, durch die Dämpfung mögl lichft abgefchwächt. Wenn auch
die völlige Aperiodicität der Bewegung nicht bei allen Exemplar en diefes Galvanc
meters erreicht ift, fo wird doch wenigftens die Bewegung des Magnetes foweit
gedämpft, dafs auch bei grofsen Ablenkungen der Magnet nach höchftens zwei
bis drei Schwingungen zur Ruhe kommt. Im Uebrigen ift das Inftrument [of fein
gebaut, dafs es auch ohne Anwendung eines Richtmagneten, und ohne eine r
delicate Behandlung zu erfordern, eine hohe Empfindlichkeit befitzt, nämlich einen
Ausfchlag von 80 Scalentheilen für den Strom von einem Daniell’fchen Elemente
in einem Drahte von 1,000.000 Siemens-Einheiten Widerftand bei 2 Meter Ent-
fernung der Scala vom Spiegel gibt, wenn jede der beiden Rollen einen Draht von
circa 1700 Siemens-E inheiten Widerftand in circa 10.000 Windungen trägt.
Diefer Magnet kann feiner Form wegen Glockenmagnet genannt werden.
Biefelbe: >-iftsjenet reines reason: „in. welchen. jedoch dies beiden
gradlinigen Enden wie zu einem Hohlcylinder gehörig gebogen find. Auch hier
find Nord- und Südpol an den freien Enden um den Durchmeffer des Cylinders
entfernt. Der Magnet ift fo aufgehängt, dafs die Achfe des Cylinders vertical ift;
Nord- und Südpol liegen und bewegen fich in einer horizontalen Ebene.
Das Galvanometer kann zu genauer Meflung von fchwachen, fowie bei
zweckmäfsiger Schaltung von beliebig ftarken Strömen benützt werden. Durch
Anbringung eines Richtmagnetes kann die Empfindlichkeit beliebig gefteigert
werden.
Die Aperiodicität des Magnetes wird erzielt durch Anbringung einer ftark
dämpfenden, den Magnet ee en nahe umgebenden Kupferkugel und durch
die eigenthümliche Form des Ma tes. Diefer hat nämlich die Form eines Fin-
gerhutes, welcher sn zwei Seite n en Länge nach abgefchnitten itft.
Derfelbe fchwingt mit wenig Spielraum in einem entfprechenden cylindri
fchen Hohlraum der Kupfe ferkugel. Durch diefe Conftrudtion wird einerfeits erzielt,
dafs der Magnetismus eine bedeutende Intenfität erhält und dennoch das Träg
heitsmoment des Magnetes ein geringes bleibt; andererfeits erhält man auf diefe
Weife ein möglichft genaues Anfchliefsen des ganzen Magnetes an die dämpfende
Kupfermaffe, und zwar gleichmäfsig in jeder beliebigen Stellung des Magnetes.
Wenn die Kupfermaffe völlig homogen und gut leitend ift, fo wird bei diefer Con
ftrudtion die Bewegung des Magnetes vollkommen aperiodifch.
Das Galvanometer felbft befteht im Wefentlichen aus einem meflingenen
Dreifufs mit drei Stellfchrauben, aus einer Kupferkugel mit cylindrifchem Hoh!
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