Full text: Die Telegraphen-Apparate (Heft 69)

   
   
Telegraphen-Apparate. I» 
Der Wechfelftrom-Tafter mit Entlad lungscontadt für die indo-europäifche 
Linie (S. Schellen 551 A ft von Siemens Brothers in London und der Submarine- 
Schlüffel (S. Schellen 550) von Siemens & Halske in Berlin ausgeftellt. Diefe 
Letzteren brachten auch einen fogenannten lautlofen Tafter, bei welchem di 
leid Contacte für den Tafterhebel in fich nur wenig ihrehbie genden en 
federn liegen. Der Hub des Tafterhebels ift fehr Se nd in Folge deffen ift das 
Auffchlagen des Hebels dem Ohre kaum vernehmba . Damit de een ande 
den Hub, fomit auch die Schrift nicht verändern find unter den beiden 
‚ontactfedern kleine Schrauben befeftigt, auf die fich die Contadtfedern endlich 
bei ihrer ftärkften Durchbie egung auflegen. 
Das von Siemens & Halske ausgeftellte Submarinerelais für 
Wechfelftröme befitzt entweder einen kräf ftigen Elektromagnet, welcher durch 
einen ftarken Localftrom erzeugt rd oder einen durch ein Syftem permanenter 
Magnetekräftig influenzirten Magnet. Der Nordpol diefes aufrecht ftehenden Magne- 
tes ragt durch ein indem entfprechend verlängerten Südpole befindliches Loch, 
deffen Weite etwas gröfserift als die Dicke des Nordpoles, hindurch und in dem Zwi- 
[chenraume zwifchen den beiden Polen fchwebt eine kleine ‚am Ende von drei länge- 
ven Meffingdrähten z, 6, und, aufgeh ängte Spule, in welche der Linienftrom durch 
die beid len Drähte, und d, ein-und austritt, ana welche dannje nach der Richtung 
des Linienftromes in dem magnetifche :n Felde zwifchen jenen beiden Magnetpolen 
ich hebt oder fenkt, dabei aber den durch den mittleren Draht @ zugeführten 
Localftrom in der einen oder anderen Richtung durch einen polarifirten Schreib- 
apparat fendet. An der Spule ift nämlich ein Altminiı umbügel befeftigt, in welchen 
ein oben in einer Spitze, unten in einer ebenen Fläche endender Contadtfift 
befeftigt ift, welchem oben ein iss init ebener Fläche, unten ein Contadt mit 
Spitze gegenüberfteht. Die Bewegung der Spule mit ihrem Bügel läfst fich aufser- 
lem auch unmittelbar durch eine L „upe be oberen deren Vifur auf den Contad 
am Bügel eingeftellt ift. Diefes Relais zeichnet fich durch feine grofse Empfind- 
lichkeit aus, welche es der L eichtigkeit des als Relaishebel dienenden Theiles 
und dem Umftande verdankt, dafs fich der Elektro- oder permanente Magne- 
tismus jenes aufrechtftehenden Mapnels ; beliebig verftärken läfst (Zetzfche a. a. 0.) 
Das ebenfalls nach den Angaben von v. Hefner-Alteneck von Siemens und Halske 
ausgeführtefogenannte Abkürzun ssrelais hat die Aufgabe zulöfen, eine Erhö- 
hung der Sprechgefchwindigkeit dreh Kabel zu erzielen. Die Spulen des Elektro- 
magnetes M diefes Relais bieten dem Strome einen fehr grofsen Widerftand 
1780 S. E.) und find einerfeits mit der Achfe des Tafters, andererfeits mit der 
örde leitend verbunden. Von zwei Batterien ift der Kupferpol der einen ne mit 
dem Arbeitscontadte, der rZinkpol deranderen BD, mit dem Ruhecontadte des Tafters 
verbunden, während die beiden anderen Pole zur Erde ee eitet find. en 
durchläuft der Strom von D, in der-Ruh elage des Tafters die Spulen des Re a 
zieht deffen Anker 4 an und legt den Alpleerhei bel auf die untere, ebenfalls mi 
der Erde verbundene Stell fehraube S;; danun an den Ankerhel be zugleich auch 
las Kabel geführt ift, fo kann es ein aus dem Kabel kommender on über die 
‚ontacdtfchraube S, zur Erde gel angen. ‘Beim Niederdrücken des Tafters kommt 
ee erft zum Schweben; dabei wird B, unterbrochen, der Anker 4 fällt durch 
die ne einer Spannfeder ab und der Ankerhebel legt fich an die obere mit 
der Tafterachfe verbundene Stellfchraube Sa; legt fich dann endlich der Tafter- 
Heben auf den Arbeitscontad auf, fo wird die Batterie B; gefchloffen, der Strom 
verzweigt fich aber von der Tafterachfe aus und geht der eine Zweig durch die 
Conta <tfchraube S, und den Ankerhebel in das Kabel, der andere aber durch 
die Spulen von M. Diefer letztere Zwe igftrom von DB} durchläuft aber die Draht- 
windungen de r Spule in anderer Richtung, als vorher der Strom von Ds. Die 
magnetifche Polarität wird alfo indenE lien agnetkernen en ch Null hindur ch) 
umgekehrt, und es verfliefst daher eine ar ewiffe Ze eit, bevor der Anker ange ezogen 
wird und der Ankerhebel fich wieder an d ie Schraube 5 ala dabei aber ‚felbtt 
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