Full text: Die Telegraphen-Apparate (Heft 69)

   
16 Dr. Leander Ditfcheiner., 
ein. Im Momente der Oeffnung aber ift der Magnetismus des Armes A noch in 
feiner vollen Kraft, ja felbft u verftärkt durch die Wirkung des bei der Oefinung 
auftretenden inducirten Stromes und die entfprechende Wange ift kräftig magnetifch 
genug, um den Anker abzuftofsen, welcher fich fodann gegen U bewegt. In diefer 
Lage ift aber der Anker foweit von der Wange in 2, dafs deren Magnetismus 
nicht auf ihn einen merklichen Einflufs nehmen kann, fo dafs der Anker lediglich 
durch die Abftofsung von A an Y’ anliegt. Aber während der Anker diefe Bewe- 
gung ausführt, finkt der remanente Magnetismus des weichen Eifens rafch und 
beträchtlich, fo dafs fich die Abftofsung von A nach dem oben Befprochenen in 
eine Anziehung verwandelt und fomit der Anker gegen F zurückgeführt wird. 
Diefe Hin- und Herbewegung des Ankers, welche fi sch rafch folgen, vergleicht 
d’Arlincourt mit der Bewegung, welche bei a einer Peitfche gemacht 
wird und nennt diefes Relais auch Relaisäcou p de fouet, während das früher 
befchriebene mit einem hin- und hergehenden Anker bei Oeffnung und Schlie In 
einfach Relais fans Reglage oder kurz Translationsrelais genannt we 
den kann. 
Was die weitere Einrichtung des Relais betrifft, fo erfieht man diefelbe 
aus den Z7g.2, zund 4, Tafell. AKXift eine Kupferplatte, auf elcher die freien Enden 
der weichen Eifenkerne, fowie der Träger des Ankers befeftigt find. Yund V’ 
{ind die fchon oben erwähnten, die Bewegung des A nn P zwifchen den Wangen 
von Z begrenzenden Schräubchen; die Wangen und der Anker find zwifchen 
die hufeifenförmige Biegung Z der weichen Elan und die Spulen geftellt. 
In Zig. > ift der Anker ? eine magnetifche Stahl-Lamelle, welche fich um die durch 
die in den Schrauben /und % liegende Axe drehen kann, welche Schrauben 
felbft durch einen Träger Z von Kupfer getragen werden. In Zzg. 4 ift der Anker 
I? 
von weichem Eifen und dreht fich ebenfalls um eine durch die Schrauben und / ge- 
bildete Axe. Diefe Schrauben find aber befefligt an dem Südpole eines fixen Hufeifen- 
magnetes A BD, welcher auch von der Kupferplatte X getragen wird. Durch die 
Einwirkung diefes Magnetes auf den Anker wird diefer felbft magnetifch und es 
bildet fich an den freien Enden 7 desfelben ein hinreichend kräftiger Südpol. 
Diefe Anordnung ift der früheren vorzuziehen, indem der magnetifche Stahl- 
anker in einiger Zeit vollftändig oder wenigftens gröfstentheils feinen Magnetismus 
rerliert, a der durch des angenäherten Magnet magnetifirte Anker feinen 
Magnetismus lange und conftant beh älk. 
Die #79 5,Tafell, ftellt ein vollftändiges Relais dar, wie esz. B. zurTranslation 
chon längerzwifchen Marferlle und London in Parisund zwifchen Wien und Paris in 
Bregenz fundtionirt. AA ift als Translationsrelais fo regulirt, dafs der Anker Z 
desfelben eine halbe Ofcillation bei der Schliefsung, die andere halbe Ofecillation 
jedoch bei der Oeffnung des Stromes ausführt. 3 Bift das Relais A coup de fouet zur 
Entladung der Linie; es ift wie, fchon oben bemerkt, in der Weife regulirt, dafs 
der Anker £ unbeweglich bleibt bei der Schliefsung des Stromkreifes, je doch 
eine volle Ofcillation bei der Oeffnung desfelben ausführt. Diefe beiden Anker 
Z und A liegen über den ungleichnamigen Polen eines kräftigen Magnetes X, fo 
dafs ihre freien Enden ebenfalls ungleichnamig magnetifch find. Im Zuftande der 
Ruhe, wenn alfo kein Strom durch die Linie geht, hält der remanente Magnetis- 
mus der weichen Eifenkerne den Anker Z gegen die Schraube 7’und den Anker 
R gegen die Schraube O, letzteren durch den Einflufs feines eigenen Magnetis- 
mus, auf die eine Wange des Elektromagnetes. Die Leitung von London ift an 
den fixen Magnet Ä angefchloffen und fteht fie in Verbindung mit den Ankern Z 
und £ und den Schrauben, gegen welche diefe fich ftlützen. Mift ein Sprech- 
apparat, deffen Spulendraht mit der Schraube Y des Relais AA und mit dem 
pofitiven Pol einer Batterie ? in Verbindung fteht, welche Batterie dazu dient, 
einen Strom auf der Linie nach London zu fohic ken. Im Ruhezuftande, wenn kein 
Strom durch die Linie geht, ift fein Anker X durch die Spiralfeder U gegen die 
ifolirte Schraube Y gedrückt; diefer Anker fteht in Verbindung mit dem Drahte 
  
  
  
  
  
  
  
   
    
   
    
      
      
  
        
   
   
   
    
   
   
   
       
      
  
  
  
   
    
    
  
     
   
     
  
   
     
      
      
  
     
   
      
   
   
       
   
   
   
  
    
    
	        
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