Full text: Die Telegraphen-Apparate (Heft 69)

  
  
  
  
  
  
  
  
   
22 Dr. Leander Ditfcheiner. 
der Papierftreifen wird durch eine Schneide am Ankerhebel gegen das von einer 
Farbwalze mit Farbe gefpeifte Farbfcheibchen bewegt. Der dritte Apparatfatz, 
ebenfalls mit Einfchaltevorrichtung, hat einen Farbfchreiber für llüffige Farbe, 
aber das Farbegefäfs desfelben wird während des Transportes vom Apparate 
getrennt und, durch eine Lederklappe gefchloffen, am Kaften befeftigt. 
An diefe Eifenbahn-Telegraphen fchliefsen fich die Siemens-Halske’fchen 
automatifchenFeuermelder, welche in neuerer Zeit eine etwas vortheil- 
haftere Form erhalten haben. Am Boden des Schränkchens, in welchem diefer 
automatifche Feuermelder eingefchloffen ift, befinden fich zwei metallene Schnei- 
den, auf welche fich das Gewicht, wenn es ganz abläuft, auffetzt und fo die Linie 
kurz fchliefst, um eine etwaige Unterbrechung der Linie durch das Schrifträdchen 
unmöglich zu machen. Der Farbfchreiber für die Spritzen-Wach- und Central- 
ftationen hat eine ähnliche Form wie bei dem Wärterftations-Apparatfatze für 
Eifenbahnen und ift mit einer eigenthümlichen Weckerausfchaltung mittelft eines 
Fufstrittes ftatt durch Stöpfelung verfehen. Aufser dem Farbfchreiber und Wecker 
gehören zur Ausrüftung der Stationen noch Tafter, Bouffole und Umfchalter. 
(Zetzfche a.a. O.) 
Schliefslich erwähnen wir noch den Siemens-Halske’fchenUebu ng s- 
telegraphen ohne Batterie, welcher fchliefslich nichts Anderes als ein Tafter 
ift, deffen zweites Ende mit einer Spitze verfehen ift, wie der Hebel eines Schreib- 
apparates, welche Spitze ihre Marken in einen auf einfache Weife vorbeigezoge- 
nen Papierftreifen macht. 
Die Zeigertelegraphen findaufder Ausftellung verhältnifsmäfsig wenig 
vertreten gewefen, da fieja auch in der Anwendung gegen das Morfe-Syftem zurück- 
ftehen. Auch hier finden wir zunächft den ma gneto-elektrifchen Zeiger- 
telegraphen von Siemens, ausgeftellt von der Berliner Firma Siemens& 
Halskeund von Siemens Brothers in London und in ganz ähnlicher Form 
von NikolaiBrunner in Warfchau. Dafs ein folcher Apparat in der japanefifchen 
Abtheilung mit japanefifchen Schriftzeichen exponirt war, ift fchon oben bemerkt 
worden. Von dem Siemens’fchen Zeigertelegraphen ift nicht nur die ältere, aus 
dem Jahre 1857 ftammende Form in pultförmigem Kaften, fondern auch eine neue, 
fehr handliche Form ausgeftellt. Bei letzterer dreht fich der Zeiger über einem 
kleineren Zifferblatte, das in das gröfsere, über welchem die Kurbel desIndudors 
läuft, eingefetzt ift. Dem einen diefer neueren Zeigertelegraphen ift ein Wecker, 
welcher auf Wechfelftröme anfpricht und ein Zwifchenwecker für ein an einer 
Stelle zwifchen zwei Stationen zu gebendes Signal beigegeben, welcher nur auf 
gleichgerichtete Ströme anfpricht, welche man dadurch erhält, dafs man die 
zwifchen diefen liegenden entgegengefetztenInductionsftröme nicht in die Leitung 
eintreten läfst. Der andere Apparat ift transportabel und für Kriegszwecke ver- 
wendbar, daher in feldmäfsiger Verpackung. Bei einem kleinen Magnetzeiger 
mit blos einem Zifferblatte und um dasfelbe herumftehenden Taften endlich ift 
der Indudtor entweder für Hand- oder Fufsbetrieb eingerichtet; jede nieder 
gedrückte Tafte wird durch eine an ihr angebrachte Schulter unter Mitwirkung 
einer Scheibe, auf welche eine Feder wirkt, fo lange niedergedrückt erhalten, bis 
eine andere Tafte niedergedrückt wird; endlich wird auch bei diefem Apparate 
die den Eintritt der Indudtionsftröme in die Leitung vermittelnde (mit einer Abreifs- 
feder verfehene) Contadtfeder von einem auf derfelben Achfe mit ihr fteckenden 
Arme, in Folge der zwifchen beiden durch Federkraft erzeugten Reibung, gegen 
den Arbeitscontadt gedrückt, während der Arm felbft durch ein eigenthümliches 
Gefperre mit einem von der Indudtorachfe aus umgedrehten Rade verbunden it, 
in deffen Stifte fich ein (auf einem an jenem Arme angebrachten Winkelhebel 
fitzender) um eine Achfe etwas drehbarer Kegel einlegt, bis der andere Arm des 
Winkelhebels an den Schaft der niedergedrückten Tafte ftöfst und dadurch der 
Kegel ausgehoben und nun durch eine auf feinen Rücken (ähnlich wie die Feder 
eines Einfchlagmeffers) wirkende Feder in eine Lage gebracht wird, in welcher 
     
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
    
   
  
  
  
  
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
     
	        
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