Full text: Die Telegraphen-Apparate (Heft 69)

   
   
  
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
26 Dr. Leander Ditfcheiner. 
das präparirte Papier geleitet und dort ein dunkler Punkt erzeugt, welche dunklen 
Punkte die Schriftzüge der Depefche zufammenfetzen. 
Um dem Apparate einen gleichmäfsigen Gang zu geben, wendet d’Arlin- 
court als Regulator des Räderwerkes eine Stimmgabel an, und ift diefe Stimm- 
gabel fo verwendet, dafs deren circuläre Schwingungen anftatt wie bisher deren 
transverfal geradlinige Bewegungen der Zinkenenden nutzbar gemacht find. Man 
ift im Stande, mit diefen circularfchwingenden Stimmgabeln eine grofse Regel- 
mäfsigkeit und einen vollkommen fynchronen Gang der beiden Apparate herzu- 
ftellen, wenn man öfter den Gang der einen Stimmgabel nach jenem der anderen 
regulirt, fo dafs fie beide gleiche Schwingungszahl haben, was übrigens eine grofse 
Sorgfalt erfordert. D’Arlincourt hat diefs dadurch vermieden, dafs er es ermög- 
lichte, dafs bei jeder Umdrehung einer der Apparate fich felbft durch einen Strom 
regulirt, welchen der andere Apparat nach jeder Umdrehung ihm zufchickt. Um 
diefes zu erreichen, wird der eine Apparat mechanifch feftgehalten, und fetzt der- 
[elbe feine Rotation erft dann wieder fort, wenn einStrom vom anderen kommend 
diefes ermöglicht, und zwar ift es der Abgabe-Apparat( Transmetteur), welcher 
angehalten wird, während der Aufnahme-Apparat (Recepteur) während der ganzen 
Zeit des Telegraphirens fich bewegt. D’Arlincourt benützt die Batterie des Recep- 
teurs, welche zur Aufnahme der Depefche nicht verwendet wird, um nach Voll- 
endung je einer Tour des Recepteurs durch einen kurzen Strom den Transmetteur 
wieder in Bewegung zu fetzen. Die Verwendung diefer Batterie, um den Gang 
der Apparate nach einander zu regeln, ift das Wichtigfte bei diefem Syfteme. 
Diefe Combination hat den Vortheil, dem abgebenden Beamten dadurch, dafs er 
den Gang feines Apparates beobachtet, erkennen zu laffen, dafs der aufnehmende 
Beamte die Depefche empfängt, indem fein Apparat unmittelbar ruhen wird, 
fobald der andere mit ihm nicht in Verbindung fteht. Es folgt daraus, dafs man 
vom Recepteur aus die Correfpondenz fogleich unterbrechen kann; denn der 
Beamte am Recepteur, der entweder gar nicht oder nur fchlecht die Depefche 
bekommt, braucht nur feinen eigenen Apparat vor dem Moment anzuhalten, wo 
diefer den Strom zur weiteren Thätigkeit des Transmetteurs abfchicken follte. Es 
bleibt dadurch der Transmetteur mechanifch feftgehalten und ift der Beamte an 
demfelben benachrichtigt, dafs fein Correfpondent nicht aufnimmt. Aus der Länge 
der Zeit, während welcher der Transmetteur angehalten wird, läfst fich- auch 
beurtheilen, ob derfelbe zu fchnell geht, und wird fpäter die Art und Weife ange- 
geben werden, die Gefchwindigkeit jedes Apparates zu reguliren. 
Wir wenden uns zunächft zu jenem Mittel, durch welches der angehaltene 
Transmetteur feinen Gang wieder aufnimmt. Dazu werden zwei Räderwerke ver- 
weudet, von welchen jedes für fich fundtioniren kann und doch in einem gegebe- 
nen Augenblicke auf eine fehr fichere Weife durch eine gemeinfchaftliche Achfe « 
(Fig. 6,7 und 8,Taf.II) mit einander verbunden werden können. Eines diefer Räder- 
werke, edcafl, dient nur zur Erhaltung des Ifochronismus und fteht mit der oben 
erwähnten circularfchwingenden Stimmgabel in Verbindung. Das andere Räder 
werk, 7zhga, befitzt an einer feiner Achfen g den Cylinder %, auf welchem ich ent- 
weder die Zinnfolie oder das chemifch präparirte Papier befindet, während an 
einer anderen Achfe g die Mikrometerfchraube fich befindet, welche die Spitze 
über die Oberfläche des Cylinders führt. Wenn diefe beiden Räderwerke nicht 
mit einander verbunden find, fo kann man das Räderwerk 77 hg.a fefthalten, ohne 
das Räderwerk für den Synchronismus zu fören. Es gelingt diefs durch die gemein- 
fame Achfe a, welche in Zig.9 mit ihren Details dargeftellt ift. Es ift diefe Achfe 
einer der wichtigften Theile des Apparates und wird felbft von zwei Theilen 
gebildet. 1. Der Theil a 4a’ bildet eine Achfe, an deren einem Ende das Getriebe 4, 
welches in das Räderwerk £%:j eingreift, während am anderen Ende in a’ das 
Stück DR fich befindet. 2. Das Stück # 3 B’ wird gebildet aus dem in das Räder- 
werk cde eingreifende Getriebe 3 und dem Rade 2’. Das Getriebe 3 und das 
Rad 2’ find auf einen Hohlcylinder d befeftigt, welcher frei über der Achfe a fich 
  
  
	        
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