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unter die Buchftaben im Durchfchnitte zur Einftellung des Typenrades nur drei
bis vier kurze Stölse erforderlich find und das Drucken, fowie die Zurückführung
des Typenrades auf den Nullpunkt faft augenblicklich erfolgt. (Zetzfche a. a. O.)
Der Siemens’fche Ketten-Schnellfchriftgeber enthält ’anftatt
der Dofe eine Gliederkette ohne Ende mit 180 Gliedern von 2'5 Millimeter
Länge und in jedem derfelben einen Metallftift, welcher fich feiner Länge nach
in dem Gliede mit einiger Reibung nach links oder rechts verfchieben läfst, weil
der Ketten-Schriftgeberzur Erzeugung von Punkten in zwei Reihen, wie beim
erften Steinheil’fchen Apparate, beftimmt ift. Die Verfchiebung der Stifte wird
übrigens beim Niederdrücken der Taften in ganz ähnlicher Weife durch eine
Art von Scheeren bewirkt und find natürlich zwei Contadthebel vorhanden,
von denen der eine durch die rechts vorftehenden Stifte pofitive, der andere
durch die links vorftehenden Stifte negative Ströme in die Leitung fendet. Diefe
Ströme von verfchiedener Richtung fchreiben in einem polarifirten Doppel-
fchreiber die Zeichen des Steinheil’fchen Alphabetes. Die Vorbereitung der abzu-
telegraphirenden Schriftzeichen erfolgt an einer Stelle, wo die Kette über ein
Rad läuft, das Abtelegraphiren an einer andern Stelle, wo die Kette über
ein zweites mit einem Windflügel verbundenes Rad geführt ift; gleich hinter
diefer Stelle werden die abtelegraphirten Stifte durch zwei an den beiden Seiten
der Kette anftreifende Rollen wieder in ihre Ruhelage gebracht. Diefer Ketten-
fchriftgeber wird weder durch ein Gewicht, noch durch eine Feder getrieben,
fondern es wird beim Niederdrücken einer Tafte gleich der erforderliche Anftofs
zur Bewegung übertragen. (Zetzfche a. a. O.)
Apparate zur automatifchen Verfendung von Depefchen finden wir ferner
in der italienifchen Ausftellung, von Ludwig Ghifi in Mailand, der eine Typen-
mafchine für Morfe-Schrift ausgeftellt, welche im Principe der Einrichtung wohl
mit dem Siemens’fchen Typen-Schnellfchreiber übereinftimmt; ferner von Lacco
Gaspori in Alleffandria einen dem Siemens’fchen Verfendungsapparat mit
gelochten Papierftreifen ähnlichen Apparat.
Wir finden auf der Ausftellung auch zwei neue Apparate, den einen von
Herrn Bernard Meyer, Telegraphen-Bureauchef in Paris, in der Ausftellung der
franzöfifchen Adminiftration des Telegraphen, den andern von Herrn Alois
Bauer, k. k. öfterreichifchem Telegraphenbeamten, in der Ausftellung des öfter-
reichifchen Handelsminifteriums im Pavillon des Welthandels, welche beide den
Zweck haben, eine beffere Ausnützung der einzelnen Telegraphenlinien dadurch
herbeizuführen, dafs es mit ihnen möglich wird auf einem und demfelben Lei-
tungsdrahte die von verfchiedenen Apparaten ausgefchickten Ströme abwechfelnd
in rafcher Folge den entfernten aufnehmenden Apparaten getrennt zuzuführen,
fo zwar, dafs, während an einer oder mehreren Abgabeftationen die Abfendung
eines Stromes vorbereitet und diefer noch nicht wirklich abgegeben wird, die
Leitungvon einemStrome einer andern Abgabeitation durchfloffen wird. Dadurch
wird es möglich, die Paufen, welche in einer Leitung mit nur einer Abgabe- und
einer Aufnahmeftation wegen der verhältnifsmäfsig langen Vorbereitung zur
Stromfendung eintreten und in welchen kein Strom die Linien durchfliefst, beffer
zu verwendenund erfichtlich eine rafchere Abgabe mehrerer Depefchen zuerlangen.
Das Syftem des Meyer’fchenApparates zur gleichzeitigen mehr-
fachenDepefchenvermittlung auf einer undderfelbenLeitung
gründetfich auf die Zeit- und Arbeitsvertheilungund hat den Zweck,allejene Ströme,
welche in einergegebenen Zeiteine Telegraphenleitung nach einander durchlaufen
kann, getrenntund unabhängig von einander zu verfchiedenen Correfpondenzen zu
benützen. Auf diefe Weife können mehrere Beamte, von denen ein jeder 20 bis 30
Depefchen in einerStunde befördern kann, zufammen aufeinem und demfelbenDrahte
ebenfovieleDepefchenund ebenfo leicht abtelegraphiren, als fie diefs mit dem gegen-
wärtigen Morfe-Apparatfyfteme auf befonderen getrennten Linien zu leiften im
Stande find, und zwar kann jeder Manipulant nach Mafsgahe des Dienftesbedürf-