Full text: Die Telegraphen-Apparate (Heft 69)

  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
40 Dr. Leander Ditfcheiner. 
Wird aber diefer Rahmen während einer Viertelumdrehung mehrmals 
durch die Wirkung des Stromes an die Drucklinie gelegt, fo werden mehrere 
der Länge diefer Anlegung entfprechende von einander getrennte Punkte oder 
Linien, in einer zur Längenrichtung des Streifens fenkrechten Linie gebildet. 
Alle Zeichen, welche einem einzigen Buchftaben angehören, liegen alfo in 
einer Linie, fenkrecht zur Längenrichtung des Papierftreifens; die den verfchie- 
denen Buchftaben entfprechenden Zeichen find in parallelen folchen Linien am 
Papierftreifen. Während des Fundtionirens diefes Apparates geht der von dem 
Vertheiler ausgehende Strom auf jeder Station durch ein Relais, in welchem eine 
Localbatterie derart eingefchaltet ift, dafs der elektrifche Strom fortwährend durch 
die Drahtwindungen der Elektromagnete, welche fich an den Schreibapparaten 
befinden, fliefst und in ihnen den Magnetismus fo hervorruft, dafs fie von den 
Polen vorhandener permanenter Magnete abgeftofsen werden. Geht nun durch 
das Relais ein Strom und unterbricht, indem fich dasfelbe unter feiner Einwirkung 
bewegt, den Local-Batterieftrom, fo verfchwindet der Magnetismus in den wei- 
chen Eifenkernen der Elektromagnete und diefe werden von den Stahlmagneten 
angezogen, durch welche Bewegung der Rahmen fammt dem Papierftreifen geho- 
ben und gegen die Drucklinie gedrückt wird. In diefer Weife werden die Papier- 
ftreifen bei fämmtlichen Apparaten gleichzeitig gehoben und gefenkt; weil aber 
nur dann ein Zeichen auf dem Papierftreifen erzeugt werden kann, wenn die 
Drucklinie dem Papierftreifen gegenüber fich befindet, fo kann ein Buchftabe auf 
dem Papierftreifen nur dann erfcheinen, wenn derStromvertheiler und die Druck- 
linie an den correfpondirenden Apparaten die richtige gegenfeitige Lage haben. 
Die gleichzeitige mehrfache Correfpondenz erfordert in beiden zur Vermittlung 
derfelben in einer und derfelben Linie eingefchalteten Apparaten eine gleich 
fchnelle Bewegung. Zu diefem Zwecke ift an den die Apparate bewegenden 
Uhrwerken ein Pendel A angebracht, welches die Regulirung des Ganges derfelben 
beforgt. Diefe Regulirung wäre ungenügend, obwohl die Abweichung von einer 
Umdrehung des Pendels kaum 0'001 Secunde beträgt. Es wird daher ein Cor- 
redtionsfyftem in Anwendung gebracht, welches die kleinen Abweichungen der 
Pendel unter fich ausgleicht, und welches darin befteht, dafs durch die Einwirkung 
eines elektrifchen Stromes, welcher von dem Stromvertheiler des einen Stations- 
apparates ausgeht, die Kugel des Pendels an dem anderen Stationsapparate ent- 
weder gehoben oder gefenkt wird, wodurch das Pendel felbft in feiner Bewegung 
befchleunigt oder verzögert wird. Das Centrifugalpendel der einen Station 
bewegt fich ohne eine befondere Vorrichtung frei; mit jeder Umdrehung des 
Stromvertheilers wird ein elektrifcher Strom in die Linie abgefendet, welcher 
beftimmt ift, dieBewegung des Pendels am anderen Apparate immer fynchronifch 
mit dem Pendel der den Corredtionsftrom abfendenden Station zu erhalten. An 
dem mittelft des Corredtionsftromes zu regulirenden Pendel ift das Gewicht 
(Kugel) in einer befonderen Weife angebracht, und zwar fo, dafs fich diefe Kugei 
an demStabe des Pendels leicht hinaufund herab bewegen läfst. Zu diefem Zwecke 
hängt die Kugel an zwei Spiralfedern, welchen eine beftimmte Elafticität eigen 
ift. Hierdurch wird die verticale Bewegung der Kugel leicht möglich gemacht. 
Ober der Kugel diefes Pendels befindet fich in horizontaler Lage ein Arm in 
Form eines Wagehebels, an deffen einem Arme die erwähnten zwei Spiralfedern, 
welche auch mit der Kugel in Verbindung ftehen, angebracht find. An dem andern 
Theile des Hebelarmes ft ein Faden befeftigt, deffen anderes Ende um einen unter 
dem Hebel horizontal angebrachten runden Metallftab gewickelt ift; diefer 
Stab wird durch die Einwirkung einer elektrifchen Kraft an dem einen Ende 
horizontal nach rechts und links und durch Ausübung einer mechanifchen Kraft 
um eine Längenachfe gedreht. Esiftnun einzufehen, dafs, wenn diefer runde Stab fich 
um feine Längenachfe dreht, der darauf gewickelte und mit feinem anderen Ende 
an den horizontal liegenden wagförmigen Hebelarm befeftigte Faden länger oder 
kürzer wird, und dafs dadurch auch der andere Hebelarm und mit diefem die 
  
	        
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