Full text: Die Telegraphen-Apparate (Heft 69)

  
  
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AA Dr. Leander Ditfcheiner. 
laffen es begreiflich erfcheinen, dafs die fogenannten Signalwerke für den 
häuslichen Gebrauch in ziemlich bedeutender Zahl vertreten waren. Von 
Oefterreichern nennen wir Sigfried Markus, C. A. Mayrhofer und 
F. Charterouffe in Wien, ferner von Ausländern Boulay & Comp. und 
E.Prudhomme & Vignier in Paris, Charles Devos in Saint-Joffe-ten-Noode 
bei Brüffel, Alexis Wery in Lüttich, Eduard Oliva in Udine, J. St. Batocchi 
in Verona, das Gewerbe-Inftiitut zu Liffabon u. m. A. 
Von akuftifchen Telegraphen für ähnliche Zwecke wären zu nennen: 
A. J. Gerard in Lüttich und Kuntze in der norwegifchen Ausftellung. 
Eingrofse Reihe von Eifenbahn-Telegraphenapparaten, wie 
Zug-Signal- und Zug-Controlapparate,Eifenbahn-Signalapparate und ihr Eifenbahn- 
Blockfignal-Syftem haben Siemens & Halske in Berlin und Siemens Bro- 
thersin London ausgetftellt. 
Der Zug-Signalapparat wird zur Benützung durch die Fahrenden im 
Innern der Eifenbahn-Waggons angebracht. Eine ftraffe Leine läuft an der Innen- 
feite der Decke jedes Waggons zwifchen zwei Leiften hin, welche jedoch mit 
Papier überklebt find. An einer Stelle in der Mitte jedes Coup&s fehlen die Leiften, 
fo dafs man die Leine von der Seite her erfaffen kann. Gefchieht diefs und erfolgt 
dann ein kräftiger Ruck an der Leine, fo wird an beiden Enden des Waggons 
zugleich nicht nur je ein in horizontaler Lage arretirter Flügel mechanifch aus- 
gelöft und in aufrechte Stellung gebracht, fondern auch ein Ruheftrom unter- 
brochen und dadurch ein elektrifcher Wecker mit Selbftunterbrechung ein- 
gefchaltet; der Ruheftrom geht durch die Windungen des Wecker-Elektromagnetes 
und dann nach einer Stellfchraube, an welche fich der Anker in feiner Ruhelage 
anlegt, fo dafs bei der Unterbrechung diefes Stromes der abfallende Anker einen 
anderen Schlufs der Batterie herftellt, in welchen der Anker felbft mit eingefchaltet 
ift. (Zetzfche a. a. ©.) 
Der Zug-Controlapparat foll die Fahr- und Aufenthaltszeit der 
Eifenbahnzüge regiftriren. Zu diefem Zwecke ift ein fchwerer Körper beweglich 
aufgehängt, fo dafs er durch die Erfchütterungen während des Fahrens in Erzitte- 
rung verfetzt wird. Diefe theilt fich mechanifch einem Stift-Schreibhebel mit, 
welcher durch diefelbe Zeichen in einen Papierftreifen eindrückt. Diefer Papier- 
ftreifen wird aber, bevor er durch eine richtiggehende Uhr an der Schreibfpitze 
vorübergeführt wird, erft mit einer Reihe von Führungslöchern verfehen und dann 
auf dem zugehörigen Papierftreifen-Numerirungsapparate mit den 
Stunden- und Minutenzahlen bedruckt. Die gröfsere Druckfcheibe diefes Apparates 
ift am Umfange, aufser mit den Stiften, welche in die Führungslöcher eingreifen, 
noch mit den Minutentypen 10, 20,.. 50 befetzt. An der Stelle, wo 60 ftehen 
würde, befindet fich ein Ausfchnitt für eine kleine Scheibe, welche auf ihrem 
Umfange die Stundentypen I, IL, II... XII zeigt. Die kleinere Scheibe drelit fich 
bei jeder Umdrehung der gröfseren genau um ein Zwölftel und bietet dann der 
Streifen ftets die betreffenden Stundenziffern an der Stelle dar, wo an der gröfseren 
Scheibe 60 ftehen würde. (Zetzfche a. a. O.). 
Die Wecker mitSelbftunterbrechung für Batterieftrom, mit 
oder ohne Selbftausfchaltung, werden entweder auf einer Stütze befeftigt oder 
auf den Tifch geftellt; zum Theil find fie in einem Mahagoni-Theilkaften einge- 
fchloffen, welcher fich ganz auseinander nehmen läfst. Die Holzfockel der Kaften 
diefer Wecker find fo gearbeitet und die Apparattheile darauf fo angeordnet, 
dafs ein Trocknen und Schwinden des Holzes auf die Stellung des Ankers und 
deffen Spiel keinen Einflufs nimmt. Es find nämlich die Schenkel des Elektro- 
magnetes an dem oberen Querftücke eines auf dem Sockel feftgefchraubten gufs- 
eifernen Rahmens mittelft zweier Schrauben befeftigt. Der vor den Polen des 
Elektromagnetes hängende plattenförmige Anker fchwingt um zwei im oberen 
Ende der feitlichen Ständer des Rahmens liegende Schraubenfpitzen. Die Abreifs- 
  
	        
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