Full text: Die Telegraphen-Apparate (Heft 69)

  
  
    
  
   
   
  
  
  
  
  
   
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
     
  
  
  
  
  
  
  
   
    
     
  
  
   
   
  
  
  
  
  
  
   
   
46 Dr. Leander Ditfcheiner. 
find acht Schlüffel bezeichnet, die fich nur dadurch von einander unterfcheiden 
dafs ihre Bärte in verfchiedenen Abftänden vom Ende des Schaftes fitzen. 
Wird ein Schlüffel gerade fo weit in das Schlüffelloch gefteckt, dafs er in 
diefem herumgedreht werden kann, fo wirkt der Schaft auf einen Seitenarm des 
Winkelhebels und dreht diefen gerade fo weit um eine horizontale Achfe, dafs 
fein längerer Arm auf das zu diefem Schlüffel gehörige Schliefsungsrad zu liegen 
kommt, während beim Umdrehen des Schlüffels der Bart auf einen Riegel wirkt 
und durch diefen das Triebwerk ausrückt, fo dafs nun das Hilfsfignal von diefer 
Säule aus in die Leitung gegeben und von Morfe-Apparaten auf den Stationen 
niedergefchrieben werden kann und fo lange fortgegeben wird, bis der Schlüffel 
wieder umgedreht und herausgezogen wird. Die Hilfsfignale werden auf der- 
felben Leitung gegeben, welche auch zum Läuten benützt wird; damit diefes 
gefchehen kann, wird der Ruheftrom beim Umdrehen des Inducdtors durch diefen 
felbftthätig ausgefchaltet. (Zetzfche a. a. O.) 
Bei den Magnetinductoren für Läutewerke liegt die Indudtions- 
rolle (der bekannte Cylinderinductor) zwifchen den Schenkeln von vier, fechs, 
zwölf oder achtzehn Hufeifenmagneten und fendet bei ihrer Umdrehung entweder 
Wechfelftröme oder bei Unterdrückung der Ströme von einer Richtung gleich- 
gerichtete Ströme in eine bis vierLeitungen, und zwar durch Vermittlung von einer 
bis vier Drucktaften, welche zur Sicherung einer guten Körperverbindung infofern 
eine neue Einrichtung zeigen, als die fehr mäfsigen, mit je einer Leitung ver- 
bundenen Taftenkörper fich an den Umfang eines ftärkeren ifolirten Cylinders 
anlegen und im Ruhezuftande zugleich durch Federwirkung an je einen, leitend 
mit je einem Apparate in Verbindung ftehenden, fchwächeren Metallcylinder 
oder eine Schiene herangezogen werden, wogegen fie beim Niederdrücken fich 
am Umfange des ifolirten Cylinders fortwälzen und endlich mit ihrem hinteren 
Theile an einen ihnen allen gemeinfchaftlichen fchwächeren Metallcylinder an- 
legen, welchem ein von dem Inductor kommender Draht beim Drehen des 
Inductors die Ströme zuführt und von welchem fie jetzt durch den Taftenkörper 
in die Leitung eintreten, während fie auf der anderen Seite des Indudtors durch 
einen Draht in die Erde gelangen. (S. Zetzfche a. a. O.) 
Die zu Anfang December 1870.in Berlin behufs einer Berathung über dieEin- 
führung von Blockfignalentagende Conferenz von Eifenbahntechnikern ftellte 
gewiffe Normen für die Einführung diefer Signale auf. Zugleich tauchten manche 
begründete Vorwürfe gegen die von Siemens & Halske in einem im October 
desfelben Jahres erlaffenen Circulare befchriebenen und im Verfammlungslocale 
der Conferenz aufgeftellten Blockapparate auf. In Folge deffen liefsen Siemens 
& Halske den vorgefchlagenen optifch - elektrifchen felbftthätigen Blockapparat 
fallen und entwarfen auf Anregung des Oberinfpedtors Pörfch in Dresden 
Einrichtungen, welche dem Blockwärter das Geben elektrifcher Signale erft 
ermöglichen, wenn derfelbe vorher das betreffende optifche Signal gegeben hat. 
Dabei wurde zugleich der elektrifche Block-Signalapparat in einer jenen Ein- 
würfen und den aufgeftellten Normen Rechnung tragenden Weife umgeftaltet. 
Von diefen Umänderungen machten Siemens & Halske in einem Circulare vom 
I. März 1871 Mittheilung. Seitdem vervollkommneten fie ihre Blockfignale noch 
nach zwei Richtungen; ı. brachten fie die Semaphoren-Windungen anftatt in 
elektrifche (mit Contadten erzielte) in mechanifche Abhängigkeit von der Stellung 
des Tableau im Blockapparat, fo dafs der Blockwärter mit dem Deblockiren der 
hinter ihm gelegenen Strecke fich fein eben gegebenes optifches Haltfignal abfolut 
feftftellt; 2. ferner ermöglichen fie auf derfelben Leitung, welche fchon für die 
Blockfignale benützt wird, ein Vorwärtswecken, das heifst eine Anmeldung des 
kommendenZuges, auf der in der Richtung desZugesnächftfolgenden Station durch 
Klingelfignale, welche mit gleichgerichteten Indudtionsftrömen gegeben werden 
und die Blockfignale ganz unverändert und unberührt laffen, da für diefe Wechfel- 
firöme benützt werden. Von den in Wien ausgeftellten, eine zufammenhängende 
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