Full text: Die Telegraphen-Apparate (Heft 69)

     
  
  
  
  
  
  
  
   
  
   
  
    
  
  
    
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
   
  
  
  
   
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
    
   
  
   
   
  
   
  
   
     
   
  
  
   
     
Telegraphen-Apparate. 49 
fein Signal roth, fein Flügel feftgeftellt und das Signal im Bahnhof- Apparate wieder 
weifs. Beim Einfahren findet der Zug im Bahnhof-Deckungs- und im Bahnhofs- 
Apparate die Signale roth und bei erfterem den Flügel auf „Halt“ eingeftellt; der 
Deckungs-Signalwächter mufs daher, bevor er dem Zuge das Einfahren in den 
Bahnhof geftatten kann, einen zur zweiten Leitung gehörigen Knopf drücken, den 
Indudtor drehen und fo beim Bahnhof-Infpector läuten. Will der Infpedtor den 
Zug in den Bahnhof einfahren laffen, fo drückt er den in der Zugrichtung gele- 
genen Knopf und dreht den jetzt mit der zweiten Leitung verbundenen Inductor ; 
dadurch werden die beiden rothen Signale in weilse umgewandelt und der Flügel 
der Deckungsftation wird beweglich, der Deckungsfignalwärter gibt das Flügel- 
hıgnal „Frei“, der Zug fährt ein. Darauf ftellt diefer Wärter den Flügel wieder auf 
„Halt“, drückt feinen in der Einfahrtsrichtung gelegenen Knopf und dreht den 
Inductor; dadurch wird durch die jetzt in die erfte Leitung gefendeten Ströme auf 
ler vorhergehenden Blockftation das rothe Signal wieder weifs, und das Bahn- 
1of-Signal dagegen wieder roth gemacht, woraus der Infpector zugleich erfieht, 
dafs der Flügel des Deckungsfignals wieder auf „Halt“ feftfteht. Um auch ein 
Ueberholen des einen Zuges durch einen zweiten in einer Blockftation nicht aus- 
zufchliefsen, ift an dem Signalkaften für jede Richtung eine verfchloffene Klappe 
vorhanden, mittelft deren der Blockftation- (Bahnhof-) Vorftand die elektrifchen 
Signale mechanifch umwandeln kann. If z. B. der erfte Zug in der Station ein- 
getroffen, fo blockirt fich diefelbe und deblockirt die vorhergehende; der erfte 
Zug bleibt in der Station liegen, der zweite fährt ein; der Vorftand verwandelt 
fein „Halt“ in „Frei“,läfst den zweiten Zug fahren, blockirt fich wiedertnd deblo- 
ckirt die vorhergehende Station. Hat der zweite Zug die nächfte Station erreicht, 
fo deblockirt diefe diejenige, in welcher der erfte Zug noch hält, diefes „Frei*- 
Signal verwandelt der Vorftand wieder in „Halt“ und läfst den erften Zug 
abfahren. (Zetzfche a a. O.) 
Mittelft des volltändigen Weichen-Centrala pparatesmitWeichen- 
Blockapparat, mit Block-S ignalapparaten mit imitirten Semaphoren, 
endlich mit Weichenriegeln und mit Weichenhebeln ausgerüftet (Syftem 
Frifchen), werden in verwandter Weife- wie bei den einfachen Block-Signalappa- 
raten, durch einander ergänzende elektrifche und mechanifche Wirkungen und 
Sperrungen von einer Centralftelle aus, die verfchiedenen Semaphoren- und 
elektrifchen Signale und die Weichen eines Bahnhofes eingeftellt und in ihrer 
Stellung feftgemacht;; es ift zugleich aber auch dafür geforgt, dafs nach Einftellung 
eines Signales oder einer Weiche keine anderen Signale und Weichen. geftellt 
werden können, welche den fchon geftellten widerfprechen und dadurch Anlafs 
zu einem Unfalle geben könnten. Mit der Verwicklung und Verallgemeinerung 
der Aufgabe wird natürlich auch der Apparat, durch welchen fie gelöft werden 
foll, umfänglicher und verwickelter, und obgleich der Grundgedanke und der zu 
feiner Durchführung benützte Mechanismus eine Anwendung für alle möglichen, 
irgendwo wirklich vorkommenden Fälle und Anforderungen des Betriebes 
geftattet, fo mufs doch jeder Apparat, dem befonderen Falle, für welchen er 
beftimmt ift, angepafst werden und den vorhandenen Bedürfnifsen entfprechend 
eingerichtet fein. Der ziemlich grofse ausgeftellte Apparat foll folgenden Bedin- 
gungen genügen: I. Stehen die aufserhalb des Bahnhofes gelegenen (Einfahrts-) 
Signale auf „Halt“, dann follen die im Innern des Bahnhofes liegenden Signale 
dem Bahnhofs-Vorftande zur freien Verfügung ftehen (z. B. zum Rangiren der Züge), 
jedoch foll dabei ebenfalls ein Zufammenftofs zweier Züge und dgl. unmöglich 
gemacht fein; 2. bevor ein äufseres Signal auf „Frei“ geftellt werden kann, müffen 
vorher alle den einfahrenden Zug möglicherweife gefährdenden Signale und 
Weichen im Bahnhofe nicht nur richtig eingeftellt, fondern auch in ihrer richtigen 
Stellung feftgehalten werden, während alle anderen Weichen und Signale dem 
Vorftande zur freien Verfügung bleiben; 3. nach Einziehung des äufseren „Frei*- 
Signales und der Feftftellung desfelben auf„Halt*, kann die Löfung der innerhalb 
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